AERO 2019: Schempp-Hirth zeigt verbesserten Arcus

Premiere auf der AERO 2019
Schempp-Hirth zeigt den verbesserten Arcus

AERO 2019
Veröffentlicht am 10.04.2019
Schempp-Hirth zeigt den verbesserten Arcus
Foto: Lars Reinhold

Mit der Arcus hatte Schempp-Hirth 2009 in der Segelfluszene einen Nerv getroffen: Der Hochleistungsdoppelsitzer setzte in seiner Klasse neue Maßstäbe und verkaufte sich bis heute mehr als 300 Mal. Zahllose nationale und internationale Meisterschaften stehen auf der Habenseite von Piloten, die mit dem Arcus zu Wettbewerben angetreten sind. Nun präsentiert Schempp-Hirth auf der AERO 2019 erstmals die verbesserte Version des Arcus, die die Erfolgsgeschichte des Segelflug-Verkaufsschlagers weiterschreiben soll.

Gerade rechtzeitig zum Messebeginn war der neue Arcus-Prototyp eingeflogen – nun präsentiert er sich in der Segelflug-Messehalle A1 den AERO-Besuchern. Interessierte haben am Stand von Schempp-Hirth so die Möglichkeit, in Ruhe nach den Modifikationen des neuen Arcus zu suchen – denn diese stechen nicht alle auf den ersten Blick ins Auge.

Höheres Gewicht, neue Winglets

So erhöhte Schempp-Hirth zum Beispiel das Maximalgewicht und die maximale Flächenbelastung seines Bestsellers. Die motorisierten Versionen des verbesserten Arcus sollen laut Herstellerinformationen für eine Abflugmasse von bis zu 850 Kilogramm zugelassen werden. Die Tragflächen ließen sich so mit bis zu 55 Kilogramm pro Quadratmeter belasten.

Des Weiteren punktet der Flügel des neuen Arcus mit speziell entwickelten Winglets, die Schempp-Hirth in Zusammenarbeit mit Dr. Mark Maughmer von der Pennsylvania State University konzipiert hat. Sie sollen laut Hersteller nicht nur an die Winglets des neuen Ventus erinnnern, sondern auch Leistung und Flugeigenschaften entsprechend verbessern.

Neues Leitwerk und Mückenputzergaragen

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entstand zudem ein neues Höhenleitwerk, das kleiner, dünner und damit widerstandsärmer ist als das des bisherigen Arcus. Das Leitwerk soll gleichzeitig auch weniger anfällig für Mücken sein.

Apropos Mücken: Der neue Arcus verfügt nun ebenfalls über in den Rumpf integrierte Mückenputzergaragen, wie sie in ähnlicher Form bereits beim Ventus 3 (vorn im Bild) zu finden sind. Das soll Aerodynamik und Flugleistungen des Segelflugzeugs weiter verbessern – und die Mückenputzer sind auch dann aufgeräumt, wenn das Flugzeug demontiert im Hänger liegt.

Schnittige Cockpit-Haube

Ein weiteres Aerodynamik-Feature des neuen Arcus ist die schlankere Haube, die für das Flugzeug künftig optional erhältlich sein soll. Schempp-Hirth hat die optimierte Kanzel nach eigenen Angaben zusammen mit „einigen begeisterten Arcus-Fans“ entwickelt. Sie verringert die Querschnittsfläche des Rumpfes und soll so zusätzliche aerodynamische Vorteile bringen.