Der ukrainische Ultraleichtflugzeugbauer Aeroprakt ist bereits jetzt durch die Folgen der russischen Aggression gegen die Ukraine schwerwiegend geschädigt. Das bestätigte Firmenchef Aleksander Opoczynski dem aerokurier auf Nachfrage. Man sei durch den Krieg zu 100 Prozent betroffen, so Opoczynski. Das Unternehmen habe die Produktion vollständig gestoppt.
Doch der Krieg hat auch direkt an der Infrastruktur des Unternehmens bereits gewütet. Die neue, noch im Bau befindliche Fabrik in Nalivaykivka in der Nähe von Makarov, sei durch einen russischen Angriff beschädigt worden, berichtet Opoczynski. Auch die Piste des Flugplatzes wurde getroffen. Über den Zustand des Hangars gibt es derzeit noch keine Informationen. Alle Mitarbeiter mussten evakuiert werden.
Konstruktionsunterlagen in Sicherheit gebracht
Chefkonstrukteur Yuri Yakovlev hat indes alle Unterlagen für die Produktion in Polen in Sicherheit gebracht. "Wir versuchen, die Produktion der wichtigsten Ersatzteile hier von Null neu aufzubauen, um den Betrieb der bestehenden über 1400 Flugzeuge zu sichern", erklärte Opoczynski. Alle bestehenden Aufträge für Neuflugzeuge für Deutschland, Polen und Litauen – insgesamt 37 Stück – müssten storniert werden, heißt es von Aeroprakt.
Darüber hinaus konnten die jüngeren Mitarbeiter aus der Ukraine wegen der Wehrpflicht nicht nach Polen kommen. "Wir glauben aber, dass die Ukraine durchhalten wird und es zu einem Zusammenbruch Russlands kommen wird, der das Land um viele Jahre zurückwirft und die Bedrohung verringert", so die Hoffnung Opoczynskis.