Eine Frau und ihre beiden Kinder haben bei dem schweren Unfall im Jahr 2018 auf der Wasserkuppe ihr Leben verloren. Jetzt hat das zuständige Landgericht Fulda ein Urteil gefällt. Der 58 Jahre alte Pilot wurde zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Alle Beteiligten des Prozesses erklärten, auf Rechtsmittel zu verzichten. Das Urteil ist demnach rechtskräftig. Das Urteil entsprach weitgehend der Forderung der Staatsanwaltschaft. Sie hatte eine Bewährungsstrafe sowie eine Zahlung von 10.000 Euro gefordert. Zudem solle sich der Angeklagte ehrenamtlich in einer Opferschutz-Organisation engagieren, so der Vorschlag des Staatsanwaltes.
Hauptanklagepunkt war der Verdacht auf fahrlässige Tötung und fahrlässige Gefährdung des Luftverkehrs. Bei fahrlässiger Tötung reicht der Strafrahmen von einer Geldstrafe bis hin zu fünf Jahren Gefängnis. Der verurteilte Pilot hatte bereits erklärt, dem hinterbliebenen Ehemann 5000 Euro zu zahlen. Der Anwalt der Nebenklage hatte in seinem Plädoyer auf die Nennung eines Strafmaßes verzichtet.
Zu Beginn der Verhandlung im Februar hatte der Pilot die Angehörigen direkt angesprochen: "Es tut mir wahnsinnig leid, ich kann nicht verstehen, wie dieser schlimme Unfall passieren konnte, der so viel Leid gebracht hat", erklärte der Angeklagte. Er würde alles dafür geben, den Flug ungeschehen zu machen, ergänzte sein Verteidiger die Erklärung.
Bei dem Unfall war die Cessna 172 über die Landebahn hinausgeschossen und hatte die 39 Jahre alte Frau, deren zwölf Jahre alte Tochter und den elfjährigen Sohn mit noch laufendem Propeller auf einem Gehweg erfasst. Alle drei Familienmitglieder starben noch am Ort des Geschehens.