Zum Auftakt der internationalen Luftfahrtmesse am Bodensee empfing AERO-Projektleiter Tobias Bretzel am Dienstag zahlreiche Vertreter der Medien zur Pressekonferenz mit anschließender Diskussionsrunde. Das Thema Nachhaltigkeit war zwar bereits in den vergangenen Jahren ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Diesmal wurde die Dringlichkeit einer nachhaltigen Veränderung in allen Bereichen der Luftfahrt aber mehr denn je hervorgehoben. "Es ist das übergeordnete Thema", betonte Bretzel zur Begrüßung der Medien-Vertreter. Man habe dazu auch die passenden Konferenzformate, so der AERO-Projektleiter mit Verweis auf das umfangreiche Rahmenprogramm der Messe.
Falsche Versprechungen und Fake News als Bedrohung
Interessant wurde die Eröffnung zum Medientag mit der anschließenden Podiumsdiskussion, die Volker Thomalla, Leiter für Luftfahrt-Kommunikation bei der AERO, moderierte. Geladen waren Dr. Markus Fischer, Bereichsvorstand Luftfahrt beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Cate Brancart, Managerin der General Aviation Manufacturers Association (GAMA), Jean Botti, CEO und CTO bei VoltAero und DAeC-Präsident Claus Cordes. Alle beteiligten waren sich einig, dass eine umfassende Transformation auch in der Allgemeinen Luftfahrt ansteht. "Da kommt eine Revolution auf uns zu", sagte Jean Botti. Dabei werde Wasserstoff als Energiespeicher eine besondere Rolle spielen, so der Unternehmer. Eine Gefahr sieht Botti besonders in falschen Versprechungen und Fake News, die immer häufiger die Berichterstattung dominierten. Dies könnten die ganze Branche zerstören, betonte Botti.
Jetzt investieren
Cate Brancart hielt dagegen, dass man Nachhaltigkeit nicht als Bedrohung, sondern als Chance sehen müsse. "Die junge Generation will sich um den Schutz des Planeten kümmern, wir müssen ihnen dazu etwas anbieten", erklärte sie. DLR-Vorstand Fischer stellte die Verantwortung der Unternehmen in den Vordergrund. "Wir müssen jetzt investieren, nicht erst in den nächsten Jahren", betonte er.
Mehr Frauen für die Luftfahrt begeistern
Auch das Thema Fachkräftemangel und die verschwindend geringe Zahl von Frauen in der Luftfahrt wurden in der Diskussion thematisiert. DAeC-Präsident Cordes stellte fest, dass die Messe in Friedrichshafen zur Entwicklung der Branche eine besonders gute Veranstaltung sei. "Wir haben eine ideale Plattform hier, die müssen wir nutzen", sagte Cordes.
Bemerkenswert war an einigen Stellen der Diskussion die Klarheit beim Benennen der Probleme. Auf die Frage, ob es ein Problem mit Greenwashing in der Branche gebe, antwortete Botti mit einem schlichten Ja.