Der Krimi um Lilium scheint zu Ende. Wie Keno Sanders, laut seinem LinkedIn-Profil bei Lilium als Manufacturing Engineer Tech Lead Investigations & Solutions + Hiring Manager tätig, auf der Plattform schreibt, hat das Unternehmen heute seinen Betrieb eingestellt. Damit scheint die am 24. Oktober angekündigte Insolvenz in Eigenregie gescheitert. Das Online-Portal von Business Insider will ebenfalls von mehreren Quellen aus dem Unternehmen erfahren haben, dass Lilium liquidiert wird und damit der Traum vom in Deutschland entwickelten E-VTOL geplatzt ist. Business Insider zufolge hat Lilium nahezu allen seiner 1000 Mitarbeiter gekündigt.
Seit Jahren stand das Unternehmen in der Kritik bezüglich seines Konzepts vom batterie-elektrischen Fluggerät, dass von vielen kleinen Mantelpropellern angetrieben wird. Ausgangspunkt dafür war eine aerokurier-Recherche zu den mutmaßlich mehr als optimistisch prognostizierten Leistungsdaten. Viele Medien, darunter der Spiegel und die FAZ, befassten sich daraufhin intensiver mit der Materie. Kritischen Fragen wich die Geschäftsleitung immer wieder gekonnt aus, ohne die sich verschlechternde wirtschaftliche Situation in den Griff zu bekommen. Selbst Branchen-Schwergewichte wie Ex-Airbus-Chef Tom Enders, seit 2021 im Board des Unternehmens, waren überzeugt vom technischen Konzept und brachten dies auf verschiedensten Kommunikationskanälen immer wieder vehement zum Ausdruck.
Im Frühling 2024 zeichneten sich die wirtschaftlichen Probleme erstmals in ganzer Tragweite ab, als Lilium um Staatshilfen für die weitere Finanzierung des Geschäftsbetriebs warb. Im Oktober wurden diese Hilfen von der Politik endgültig abgelehnt, kurz darauf die Insolvenz in Eigenregie angekündigt.
Bis zum Ende schien das Führungsgremium von Lilium überzeugt, das Unternehmen retten zu können. Jetzt ist der Schlusstrich offenbar unvermeidlich.
Alle Artikel, die der aerokurier im Laufe der Zeit zu Lilum veröffentlicht hat, sind auf dieser Themenseite verfügbar.