George Bye hat große Pläne: Sein zweisitziges Schulflugzeug e-Flyer 2 befindet sich aktuell in der Erprobung. In zwei Jahren soll es FAA-zugelassen sein. Ein Jahr später will Bye mit einem Viersitzer nachziehen.
Ziel: Kosten senken mit E-Antrieben
Weil etwa 80 Prozent heutiger Student Pilots ihre Ausbildung aus Kostengründen abbrächen, seien die beiden neuen Konzepte angesichts des Pilotenbedarfs der Airlines in den kommenden 20 Jahren höchst zukunftsträchtig, so der US-Amerikaner. Bye rechnete seinen Zuhörern auf Basis der US-Strompreise vor, dass die Flugstunde mit seinen beiden Elektrofliegern im Vergleich zu den heute eingesetzten gängigen Schulmaschinen mit Hubkolbentriebwerken nur etwa zwischen einem Viertel und einem Sechstel kosten werde.

Selbst angesichts der deutlich höheren europäischen Preise für eine Kilowattstunde Strom ist damit laut Bye immer noch mindestens eine Halbierung gegenwärtiger Betriebstundenkosten gegenüber Motorflugzeugen mit vergleichbaren Flugleistungen möglich.
Der Elektromotor kommt von Siemens
Beim Antrieb selbst setzt George Bye sowohl beim e-Flyer 2 als auch beim später geplanten e-Flyer 4 auf Elektro-Motorentechnik made in Germany: In der e-Flyer 2 sorgt ein Siemens SP70D für Vortrieb, der wiederum von bis zu sechs Lithium-Ionen-Akkus mit Strom versorgt wird. Dr. Frank Anton von Siemens e-Aircraft sieht mit dieser Kooperation seine These bestätigt, dass sein Unternehmen zunehmend in den Fokus der Flugzeughersteller gerät, wenn es um zukunftsträchtige, energieeffiziente Antriebslösungen geht. Für Anton ist das ein weiterer Meilenstein auf dem Weg, der Elektrofliegerei zu mehr Akzeptanz zu verhelfen.