Ein ungenehmigter Einflug in einen Luftraum kann in Deutschland mit einer Geldbuße von mehreren zehntausend Euro bestraft werden. Und wer in ein Beschränkungs- oder Gefahrengebiet einfliegt, darf sich nicht wundern, wenn die Luft plötzlich ziemlich bleihaltig wird oder ein Kampfjet mit Überschallgeschwindigkeit in unmittelbarer Näher vorbeidonnert. Schon aus Eigeninteresse vermeiden es daher die allermeisten Piloten, in solche Situationen zu geraten.
Gehts es um andere, kaum weniger sensible Gebiete, scheint die Rücksicht zu schwinden. So wandte sich Grand-Prix-Weltmeister Matthias Schunk an den aerokurier mit der Bitte, Segelflieger auf die notwendige Einhaltung der Regeln rund um französische Vogelschutzgebiete hinzuweisen.
"Nach jahrelangem Stillstand haben es die französischen Segelflieger unter der Federführung von Helene Prat geschafft, wieder mit den Verwaltungen der französischen Nationalparks Vanoise, Mercantour und Vercors ins Gespräch zu kommen", erklärt Schunk in seiner Email. "Das Ziel der Verhandlungen ist, dass Durchflugskorridore für den Segelflug in den Nationalparks freigegeben werden können. Allerdings sind die Voraussetzungen dafür nicht sehr gut, da vonseiten der Nationalparks immer wieder auf die permanenten Verletzungen dieser Lufträume hingewiesen wird und deswegen Segelflieger als unsichere Partner angesehen werden."
Damit diese Verhandlungen Chancen auf Erfolg hätten, sei es wichtig, dass sich alle Piloten an die geltenden Einschränkungen im Bereich dieser Parks halten, insbesondere daran, keine Durchflüge unter 1000 Meter AGL zu unternehmen. "Ich appeliere an alle Streckenflieger, sich bezüglich der Regeln zu informieren und sich daran zu halten. Umfliegt die Nationalparks, wenn eine ausreichende Höhe nicht erreichbar ist, der Nationalpark Vanoise beispielsweise lässt sich auf der westlichen Seite zumeist gut umfliegen."
Dass die Bemühungen bei gleichzeitiger Disziplin der Piloten nicht umsonst seien, davon zeugten die Beispiele der neuen Korridore, wie sie im Nationalpark Ecrins ausgewiesen worden seien.