Headset-Test 2023: Das geht ins Ohr

Headset-Test 2023
Das geht ins Ohr

Zuletzt aktualisiert am 26.06.2023

Von 85 bis zu mehr als 100 Dezibel (dB(A)) reicht der Lärmpegel im Cockpit einer Propellermaschine. Konventionelle Flugmotoren beschallen die Besatzung mit eher tiefen Frequenzen, Flugzeuge mit Rotax-Motoren sind zwar oft etwas leiser, dafür hat der Schall mehr Hochfrequenzanteil. Zum Vergleich: Zimmerlautstärke entspricht 30 bis 40 dB(A), ein Fernsehgerät bringt es bei moderater Lautstärke auf 60 dB(A). Eine Hauptverkehrsstraße in zehn Metern Entfernung emittiert etwa 80 bis 90 dB(A). Fliegt ein Airbus A320 in 1500 Metern Höhe über die Köpfe hinweg, gelangen etwa 67 dB(A) ans Ohr. Studien zufolge können dauerhafte Schalldruckpegel von 65 dB(A) gesundheitliche Folgen haben und Stressreaktionen auslösen. Ab 85 dB(A) Dauerpegel sind Gehörschäden möglich. Vergegenwärtigt man sich, dass eine Erhöhung des Schalldruckpegels um zehn Dezibel in etwa als Verdopplung der Lautstärke empfunden wird, ist klar, warum im Cockpit ein angemessener Gehörschutz Pflicht ist.

Individuelles Empfinden

Was "angemessen" bedeuten kann, soll der aerokurier Headset-Test klären – der dritte nach 2017 und 2018. Ein Headset soll den Lärm so weit reduzieren, dass das Gehör keinen Schaden nimmt, das "akustische Feedback" des Flugzeugs aber erhalten bleibt. Zudem muss ein Headset eine störungsfreie Kommunikation zwischen Piloten untereinander und mit der Flugverkehrskontrolle ermöglichen.

In diesem Jahr haben wir acht Headsets im Flug und im Labor von HEAD acoustics getestet. Seit unserem jüngsten Test aus dem Jahr 2018 hat sich der Trend zu Modellen mit aktiver Geräuschunterdrückung (Active Noise Reduction, ANR) verstärkt, sprich: Auch preiswertere Geräte setzen vermehrt auf diese Technik. Das einzige passive Headset im Test ist das Clarity Aloft mit In-Ear-Technologie. Bei den aktiven Headsets haben wir mit Spannung erwartet, wie sich die beiden neuen Topmodelle Bose A30 und Lightspeed Delta Zulu im Vergleich schlagen.

Die Bildergalerie gibt einen ersten Einblick in das aufwendige Testprocedere. Alle Details zum Test sind im aktuellen aerokurier veröffentlicht, den es am Kiosk oder im Onlineshop der Motor Presse Stuttgart gibt.