1. FIS berät und informiert, ist aber kein Entscheider für den Piloten!
Knappe, schnelle Informationen liefern und Anfragen koordinieren, das ist die Hauptaufgabe der FIS-Teams. Sie erteilen jedoch keine Freigaben, stellen keine Staffelung her und ganz wichtig, es findet keine Kontrolle statt! Ganz im Gegensatz zu den Radarlotsen für IFR-Flüge.
Das heißt: dem VFR-Piloten werden keine Verpflichtungen abgenommen. In kritischen Situationen sind die Kolleginnen und Kollegen hilfsbereit, können dem Piloten aber keine Entscheidungen abnehmen. Verantwortliche Instanz bleibt der Pilot! FIS ist Flight Information Service - und hier liegt die Betonung auf Information!
2. FIS liefert viele Infos schon beim Zuhören!
Viele Anfragen an FIS drehen sich um die Frage, ob Sperrgebiete oder Kontrollzonen aktiv sind. „Oft reicht es schon, wenn man zunächst einfach nur reinhört in die Frequenz. Meistens wird die gleiche Frage immer wieder gestellt und ist damit schon beantwortet“, erklärt das FIS-Team bei der DFS in Bremen. Das schafft Kapazität auf der Frequenz, wenn nicht permanent die gleiche Frage gestellt wird.
3. FIS ist Information – nicht Wetterbriefing oder Flugplaner!

„Wir ersetzen keine Wetterberatung oder Flugvorbereitung“, heißt es von den FIS-Spezialisten. „Wir sehen auch keine Wolken auf unserem Radarschirm“.
Die Mitarbeiter auf FIS können nur unterstützende Informationen wie die METARS der größeren Plätze liefern, oder im Groben sagen, wo es möglicherweise blitzt oder regnet.
Eine gezielte Schlechtwettersteuerung ist nicht möglich und das Wolkenloch an der entsprechenden Stelle muss der Pilot selbst suchen.
4. FIS muss mit kleiner Mannschaft einen großen Luftraum betreuen!

Bei FIS in Bremen reicht der Luftraum von der dänischen Grenze bis nach Kassel beziehungsweise von der niederländischen bis zur polnischen Grenze. Dieses große Gebiet betreuen maximal drei Mitarbeiter.
Bitte ein wenig Geduld haben, wenn der betreffende FIS-Spezialist nicht sofort antwortet. Hilfreich für alle Beteiligten sind kurze und exakte Phrasen, das schafft Kapazitäten und spart Zeit.
Wer nur eine kurze Frage hat, sagt dies gleich beim Einleitungsruf dazu: „Delta-Echo-ABC mit einer Frage“. Das schafft Freiraum auf der Frequenz. Wer hingegen auf der Frequenz bleiben will, startet zunächst mit seinem Initial Call und gibt dem FIS dann nach der Ansprache alle standardisierten Informationen über seinen Flug.
5. FIS ist Helfer




In vielen Fällen kann schon die einfache Hörbereitschaft auf der FIS-Frequenz vor bösen Fehlern schützen. „Wir empfehlen in jedem Fall die richtige FIS-Frequenz zu rasten und mitzuhören.“
Ein eingeschalteter Mode C hilft, die Höhe zu validieren und mit einem eingeschalteten Mode-S lässt sich das LfZ schnell identifizieren und gezielt ansprechen, um vor einem unbeabsichtigten Einflug in ein Sperrgebiet zu warnen. Das FIS-Team ist dazu nicht verpflichtet, aber es hilft, wo es kann.
Die zweifelhafte Strategie, beim Bemerken eines Verstoßes den Transponder abzudrehen ist kontraproduktiv und nützt dem Piloten in den meisten Fällen auch nichts.