Drohnenerprobung über der Nordsee

Aufstiegsgenehmigung erteilt
Drohnenflüge über der Nordsee

Zuletzt aktualisiert am 06.06.2023
Drohnenflüge über der Nordsee
Foto: b.r.m. IT & Aerospace

Die niedersächsische Landesluftfahrtbehörde hat die Genehmigung für sogenannte BVLOS-Flüge (Beyond Visual Line of Sight) von UAS (Unmanned Aircraft Systems) im nordwestdeutschen Raum erteilt. Das schreibt das Bremer Unternehmen b.r.m. IT & Aerospace in einer Pressemitteilung. Diese Genehmigung sei demnach "ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des von der Bremer b.r.m. IT & Aerospace maßgeblich vorangetriebenen Reallabors Nord-Westdeutschland und Deutsche Bucht".

b.r.m. IT & Aerospace bezeichnet sich selbst als führender Entwickler digitaler Dienste unter anderem für BVLOS-Flüge, die das Unternehmen seinen Kunden als zukünftiger U-Space Service Provider (USSP) anbietet. Genehmigungsträger ist die Flugschule Borkum GmbH. Sie gehört neben der Bremer b.r.m. IT & Aerospace mit dem neuen Drohnen-Testzentrum Hatten-UAS und dem Verkehrslandeplatz Oldenburg-Hatten (EDWH) zur Firmengruppe der Bremer Unternehmer Harald und Markus Rossol.

Die Genehmigung für den BVLOS-Drohnenbetrieb umfasst ein 3600 Quadratkilometer großes Gebiet. Es reicht mit einem Korridor über weitgehend unbewohnte Flächen von Hatten-UAS am Verkehrslandeplatz Oldenburg-Hatten über den Jadebusen bis in die Nordsee. Nördlich der Ostfriesischen Inseln erstreckt es sich bis hin zur niederländischen Grenze. Die Höhenbegrenzung liegt bei 120 Metern.

Sicherheit steht im Vordergrund

"Die Genehmigung ist für uns ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Reallabor Nord-Westdeutschland und Deutsche Bucht", sagt Markus Rossol, geschäftsführender Gesellschafter von b.r.m. IT & Aerospace. "Sie eröffnet zugleich den Weg zur effektiveren Entwicklung von Lösungen für das geordnete und koordinierte Miteinander von UAS industrieller, universitärer und sonstiger ziviler Betreiber und bemannter Luftfahrzeuge innerhalb der bestehenden Luftraumstrukturen." Weiter erklärt er: "Wir verfolgen für den Drohnenbetrieb im Rahmen des U-Space Reallabors Nord-Westdeutschland und Deutsche Bucht einen integrativen Ansatz, für den eine strikte räumliche Abgrenzung von UAS und bemannten Luftfahrzeugen keine zwingende Voraussetzung ist. Als U-Space Service Provider planen wir den Aufbau der UAS-Leitstelle Bremen (USSP) in unserem nachhaltig betriebenen Rechenzentrum, über die wir unseren Kunden alle für den Drohnenbetrieb unter VFR-, IFR- und Nacht-VFR-Bedingungen notwendigen Services bieten werden. Ziel ist dabei eine erhebliche Koordinierungsvereinfachung und Automatisierung des UAS-Betriebs bei erhöhter Sicherheit."

Wie es in der Pressemeldung heißt, bezieht sich die Genehmigung der Landesluftfahrtbehörde auf den Erprobungsbetrieb der unbemannten Drohne OptoPrecision VT-4 "Rochen". Das bis zu 180 km/h schnelle Fluggerät mit 100 Kilogramm Flugmasse und 600 Kilometern Reichweite wurde vor allem für das Umweltmonitoring entwickelt. Für die gegenseitige Erkennbarkeit im Luftraum und ggf. automatisierte Ausweichmanöver sind ADS-B und FLARM in die UAS-Systeme integriert.