Wenn man Peter Hanusas Fw 190-Replik auf die Distanz sieht, könnte man glauben, da stünde tatsächlich ein Original. Bullige Cowling, kurze, kräftige Tragflächen, ein Haube irgendwo zwischen 109-Käfig und Spitfire-Bubble. Dazu kommt der kernige – pardon – sternige Sound, der durchaus Gänsehaut verursachen kann.
Seit 1984 hat Hanusa an dem Flugzeug gebaut, ausgehend von Plänen des Franzosen Marcel Jurca, die sich aber als so ungenau erweisen, dass aus dem Nachbauen stellenweise ein Nachkonstruieren wird. Allein zehn Jahre dauert es, bis der „Rohbau“ fertig ist, es folgt eine irre Odysse mit verschiedenen Motorisierungen und Rückschlägen. So bricht bei Rollversuchen das Fahrwerk weg und Prop und Motor sind im Eimer. 2015 schließlich fliegt die 190-Replik zum ersten Mal, aber die Freude währt nur Kurz, denn bei einem Testflug brechen zwei Pleuel und Testpilot Uli Schell kann das Flugzeug gerade so landen. Zwei Ersatzmotoren erweisen sich als Fehlkäufe, erst mit einem litauischen Motor läuft das Flugzeug wieder. In dieser Zeit kommt Hanusa wohl auch auf die Idee, seiner Fw den Namen Diva zu geben. Zur Taufe am 9. September sind viele der Unterstützer, die Peter Hanusa auf diesem Weg begleitet haben, dabei, und als sich sein Werk mit Tespilot Uli Schell am Knüppel erneut in die Luft erhebt, ist es, als falle eine wahnsinnige Last von den Schultern des Erbauers ab.
Das Ergebnis aus 30 Jahren Arbeit können AERO-Besucher vom 10. bis 13. April am Stand des aerokuriers (A3-101) bestaunen. Hier wird Peter Hanusa jeden Tag für Fragen rund um sein Projekt als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, außerdem informieren Mitarbeiter von Aviamotori über den verbauten Sternmotor.