Friedrich Merz ist bekanntermaßen Diamond-Fan: Der designierte nächste Bundeskanzler düst regelmäßig mit einer DA62 zu Terminen und nutzt die effiziente Zweimot mit ihren Austro-Engine-Dieseln auch als Shuttle zwischen seiner sauerländischen Heimat und der Haupstadt Berlin. Jüngst ist er dafür von der taz kritisiert worden, weil man die Strecke auch mit der Bahn zurücklegen und dabei deutlich klimaschonender Unterwegs sein könnte.
Die jüngsten Entwicklungen lassen indes eine brennende Frage aufkommen: Fliegt Friedrich Merz bald im Volocopter und damit elektrisch und klimaschonend durch die Lande? Denn der Hersteller seiner bevorzugten Reisevehikel hat laut übereinstimmenden Berichten mehrerer Wirtschaftsmedien Interesse gezeigt, den insolventen eVTOL-Entwickler aus Bruchsal zu übernehmen. Gemäß Wirtschaftswoche sind Diamond und Volocopter diesbezüglich in Verhandlungen, Diamond Aircraft äußerte sich auf aerokurier-Nachfrage nicht und bat bezüglich eines Statements um Geduld bis nächste Woche. Wie die Wirtschaftswoche von Insidern erfahren haben will, sollen von den rund 500 Arbeitsplätzen in Bruchsal etwa 160 erhalten bleiben.
Diamond Aircraft hat über die Jahre selbst einige finanzielle Engpässe überstehen müssen, 2017 übernahm die chinesische Wanfeng Auto Holding Group den österreichischen Flugzeugbauer. Es darf vermutet werden, dass der Konzern, der in den vergangenen Jahren in zahlreiche Luftfahrtunternehmen in aller Welt investiert hat und das Ziel verfolgt, einen erheblichen Beitrag am Aufbau der Luftfahrtindustrie in der Volksrepublik China zu leisten, ein großes Interesse an den technologischen Innovationen von Volocopter hat. Im Gegensatz zum Konkurrenten Lilium hatte Volocopter zahlreiche bemannte Testflüge mit seinem VoloCity genannten Multikopter absolviert und stand kurz vor der Aufnahme der Serienproduktion.
Update:
Inzwischen verdichten sich die Informationen zum Volocopter-Diamond-Deal: Das Internetportal China eVTOL News zitierte aus einer Börseninformation von Wanfeng vom 10. März, dass man beabsichtige, Volocopter für zehn Millionen euro zu übernehmen und bei Diamond Aircraft anzugliedern.
