Embraer liefert neue Phenom 300E und umgebaute Praetor 500 aus.

Phenom 300E und Praetor 500
Doppel-Premiere bei Embraer

Veröffentlicht am 01.07.2020
Doppel-Premiere bei Embraer
Foto: Embraer

Der brasilianische Flugzeughersteller Embraer hat das erste Exemplar der verbesserten Phenom 300E ausgeliefert (großes Foto oben). Kunde ist die Anwaltskanzlei Dunham & Jones, Attorneys at Law, P.C. aus Texas, heißt es in einer Pressemitteilung. Vertreter der Kanzlei, die auch eine Phenom 100EV besitzt, nahmen den Business Jet im Global Customer Center von Embraer in Melbourne, Florida, in Empfang.

Die Phenom 300E erhielt Anfang des Jahres mehrere technische Verbesserungen, darunter ein Avionik-Upgrade. Beispielsweise warnt das Prodigy Touch Flight Deck, das auf dem Garmin G3000 basiert, die Piloten jetzt vor einem möglichen Überschießen der Landebahn. Mit an Bord sind auch eine Warnung vor Windscherungen und ein Notabstiegsmodus. Zu den neuen Merkmalen des Jets gehören auch eine leisere Kabine, mehr Beinfreiheit im Cockpit und eine neue Premium-Innenausstattungsoption, die Bossa Nova-Edition. Die verbesserte Phenom 300E ist zudem schneller und erreicht jetzt Mach 0.80. Mit fünf Passagieren an Bord beträgt die Reichweite 2010 Nautische Meilen (3724 km).

Die Phenom-300-Reihe ist laut Hersteller in mehr als 30 Ländern im Einsatz und hat seit ihrer Markteinführung im Dezember 2009 mehr als eine Million Flugstunden absolviert. Es wurden mehr als 540 Jets ausgeliefert. Embraer betont, dass die Phenom 300 seit acht Jahren in Folge der weltweit am häufigsten ausgelieferte Leichtjet ist.

Embraer

Legacy 450 in Praetor 500 umgebaut

Neues gibt es auch von den größeren Jets des brasilianischen Flugzeugherstellers: Die erste Legacy 450 wurde auf den Stand einer Praetor 500 gebracht. Embraer hatte die Praetor 500 zusammen mit ihrer großen Schwester Praetor 600 auf der NBAA 2018 in Orlando, Florida, vorgestellt. Die Praetor 500 basiert auf der Legacy 450. Umrüstungen seien möglich, versprach der brasilianische Hersteller und präsentiert nun das erste im Auftrag eines nicht genannten Kunden modernisierte Flugzeug. Die Reichweite des Business Jets ist nach der erfolgten Umrüstung von 2900 Nautischen Meilen auf 3340 Nautische Meilen gestiegen.

Um die verbesserte Reichweite einer Praetor 500 zu erzielen, müssen die Techniker tief in die Systeme und die Struktur eingreifen. Unter anderem sind Modifikationen an den Treibstofftanks und den Füllstutzen erforderlich, außerdem werden die Flügelrippen verstärkt, um das zusätzliche Gewicht aufnehmen zu können. Die Anpassungen beinhalteten laut Hersteller auch Aktualisierungen der Flugsteuerungssysteme inklusive eines Avionik-Updates für das Pro Line Fusion von Collins Aerospace. Von außen sofort sichtbar sind die geschwungenen Winglets der Praetor-Familie und natürlich die neue Typenbezeichnung.

Der Umbau erfolgte im Embraer Executive Jets Service Center am Bradley International Airport in Windsor Locks, Connecticut. Eigner einer Legacy 450 können die Arbeiten auch in den Embraer-Servicezentren in Fort Lauderdale, Florida, Sorocaba, Brasilien, und Le Bourget in Paris, Frankreich, erledigen lassen. "Die Embraer-eigenen Servicezentren sind mit Ersatzteil-Kits und qualifizierten Arbeitskräften gut gerüstet und bereit, unseren bestehenden Legacy 450-Kunden den bahnbrechendsten und technologisch fortschrittlichsten mittelgroßen Geschäftsjet aller Zeiten, die Praetor 500, zu bringen, mit der primären Vision des Unternehmens, das ultimative Kundenerlebnis zu bieten", sagte Johann Bordais, President & CEO, Embraer Service & Support.

Embraer nennt als Vorzüge des Zweistrahlers beispielsweise das Head-up-Display, die Fly-by-Wire-Flugsteuerung und den Komfort in der Kabine. Die Praetor 500 schafft mit vier Passagieren an Bord 3340 Nautischen Meilen (6186 km) nonstop. Die Praetor 500 und die Praetor 600 haben beide weniger als ein Jahr nach ihrer Ankündigung auf der NBAA-BACE 2018 die amerikanische, europäische und brasilianische Zulassung erhalten.