Garmin stellt das G3000 PRIME vor

Garmin enthüllt G3000 PRIME
Glascockpit der Superlative

Zuletzt aktualisiert am 16.10.2024
Glascockpit der Superlative
Foto: Garmin

Der Avionikspezialist Garmin hat das G3000 PRIME vorgestellt. Das – so wörtlich – "bisher fortschrittlichste integrierte Flugdeck von Garmin" soll laut Pressemitteilung neue Standards setzen. Es bietet intuitiv zu bedienende Touchscreens und eine flexible Systemarchitektur für verschiedene Marktsegmente. Mit moderner Benutzeroberfläche und fortschrittlicher Konnektivität soll das G3000 PRIME Sicherheit und Effizienz im Cockpit erhöhen und so die Arbeitsbelastung des Piloten reduzieren. Das neue Avionikpaket ist bereits von der FAA gemäß TSO zertifiziert und bereit für die Integration in Part 23-zertifizierte Fluggeräte, also für Jets und Turboprops, militärisches Gerät und die Advanced Air Mobility.

"Vor 20 Jahren hat Garmin mit dem G1000, unserem ersten integrierten Flugdeck, das Cockpit für die allgemeine Luftfahrt neu definiert. Zehn Jahre später brachten wir das G3000 auf den Markt, das die ersten Touchscreens in Cockpits leichter Turbinen-Fluggeräte einführte, sowie revolutionäre Technologien wie das preisgekrönte Garmin Autoland. Inzwischen sind über 30.000 integrierte Garmin-Flugdecks im Einsatz. Wir sind stolz darauf, mit dem G3000 PRIME das bis heute intuitivste und fortschrittlichste Flugdeck der Branche vorzustellen", sagt Phil Straub, Garmin Executive Vice President und Managing Director Aviation.

Moderne Hardware und verbesserte Funktionalität

PRIME verfügt über 14-Zoll-Touchscreen-Primärdisplays (PDU), deren Glasoberfläche bis an die Kanten reicht. Die Bildschirme sind auch bei Sonnenlicht gut ablesbar und resistent gegen Fingerabdrücke. Der Arbeitsspeicher wurde um den Faktor vier vergrößert, die Konnektivität beschleunigt und schnellere Multicore-Prozessoren verdoppeln die Rechenleistung. Das Ergebnis sind höhere Bildwiederholraten. Dateneingabe und Systemsteuerung erfolgen über sekundäre Display-Einheiten (SDU), die in der Lage sind, weitere Anwendungen anzuzeigen. Diese Sieben-Zoll-SDUs mit einer eine um 40 Prozent vergrößerten Bildschirmfläche können auch als Standby-Instrument verwendet werden. Pilot und Copilot können gleichzeitig mit demselben Display interagieren. Für präzise Eingaben im Flug werden die Handbewegungen stabilisiert.

Garmin spricht von einer modernen und gleichzeitig vertrauten Benutzeroberfläche. Verbesserte Schriften und Symbole sorgen für mehr Klarheit, während intelligent organisierte Anwendungsmenüs einen schnellen Zugriff auf wichtige Funktionen ermöglichen, heißt es in der Mitteilung. Primary Flight Windows (PFW) und Multi-Function Windows (MFW) bieten Vollbild- oder Split-Screen-Optionen. Über Schnellzugriffsleisten kann die Crew auf Anwendungen wie Karten, Verkehr, Wetter und Seekarten direkt zugreifen. Durch eine Berührung der Karte ergibt sich der Zugriff auf Flughafen-, Wetter- oder Luftrauminformationen. Piloten können zudem problemlos die Systeme ihres Flugzeugs überwachen. Die grafische Darstellung lässt sich individuell anpassen. Zum Paket gehört auch ein erweitertes Flight Management System (FMS). Sowohl die PDU als auch die SDU können verwendet werden, um eine grafische Vorschau von Flugplanänderungen, Leistungsberechnungen oder Was-wäre-wenn-Szenarien nebeneinander zu sehen. Piloten können auch eine Emergency-Return-Funktion einrichten, um auf Notfälle kurz nach dem Start souverän reagieren zu können.

Das kürzlich eingeführte Taxiway Routing wurde weiter verbessert. Der Hersteller nennt jetzt eine automatische Routenführung auf 2D-Navigationskarten und 3D-Darstellungen mit Synthetic Vision Technology. Das neue G3000 bietet zudem intelligente Checklisten, die mit Meldungen des Crew Alerting System (CAS) verknüpft sind.

Garmin

Sicherheit und Konnektivität

Enthalten sind erwartungsgemäß die bewährten Sicherheitsfeatures der Autonomí-Familie. So kann Autoland das Flugzeug in einer Notsituation eigenständig landen, wenn der Pilot dazu nicht mehr in der Lage ist. Weitere Funktionen wie Smart Glide, Smart Rudder Bias, Electronic Stability Protection (ESP), Emergency Descent Mode (EDM) und Autothrottle entlasten den Piloten und können dabei helfen, Notsituationen zu entschärfen. Die kürzlich vorgestellte Runway Occupancy Awareness-Technologie (ROA) analysiert GPS- und ADS-B-Verkehrsinformationen, die für Start- und Landebahnen und Rollwege am Flughafen relevant sind, um die Crew vor möglichen Kollisionen zu warnen.

Bei der Konnektivität bietet das G3000 PRIME viele Schnittstellen wie Wi-Fi, LTE, Bluetooth und mehr. PlaneSync ist ebenfalls an Bord: Darüber lassen sich Datenbanken automatisch aktualisieren, Flug- und Motordaten werden aufgezeichnet und Piloten können den Status ihres Flugzeugs über die Garmin Pilot-App aus der Ferne überprüfen.

Die Ankündigung der ersten, mit dem neuen System ausgestatteten Flugzeuge überlässt Garmin ausdrücklich den Herstellern.