Ein Mischung aus Leichflugzeug und Jet-Ski – damit lässt sich das Design der ICON A5 am ehesten beschreiben. Mit diesem amphibischen Muster schufen der Air-Force-Veteran und American-Airlines-Pilot Kirk Hawkins und Designer Steen Strand ein Fluggerät, dessen Piloten vor allem eins erleben sollten: Spaß in der Luft und auf dem Wasser. Zahlreichen Medienmeldungen zufolge ist Kirk Hawkins am 18. August bei einem Wingsuit-Flug in der Schweiz tödlich verunglückt.

Kirk Hawkins, hier im schwarzen T-Shirt mit dem Aufdruck A5, beim EAA AirVenture in Oshkosh.
aerokurier-Probeflug in Oshkosh 2015
Als aerokurier-Autor Marino Boric in der Oktoberausgabe 2015 einen ersten Flugbericht über die ICON A5 veröffentlichte, beschrieb er die Verbindung von ICON Aircraft und Kirk Hawkins so: "Wer über ICON Aircraft spricht, muss auch über Kirk Hawkins sprechen. Das Unternehmen ist förmlich um ihn herum gebaut und die A5 seinem Lebensstil entsprungen. Der Luft- und Raumfahrtingenieur ist Pilot und hat neben F-16 und Boeing 767 auch jede Menge Ultralight- und Experimentalflugzeuge geflogen. Außerdem ist er Snowboarder, Wakeboarder, Taucher, Motocrossfahrer und Fallschirmspringer. Wen wundert es da, dass Hawkins das Produkt A5 für sicheren Spaß und grenzenloses Abenteuer entworfen hat und sagt: "Die A5 wurde konzipiert, um ihren Benutzer emotional zu bewegen."

aerokurier-Autor Marino Boric konnte die A5 2015 in Oshkosh fliegen - und beschrieb sie als Spaßgerät mit absolut sicherem Handlind.
Langer Weg zur Zulassung
Der Weg zur Zulassung indes war steinig und von einigen herben Rückschlägen geprägt. 2006 hoben die beiden Stanford-Absolventen das Unternehmen aus der Taufe, 2008 flog die A5 zum ersten Mal. 2015 erteilte die FAA die LSA-Zulassung, 2023 wurde das Fluggeräte von der US-Luftfahrtbehörde in der Primärkategorie zertifiziert. Zwischen diesen beiden Meilensteinen gab es einige tragische Zwischenfälle: Am 8. Mai 2017 stürzte eine A5 in der Nähe des Firmensitzes in Vacaville in einen See, unter den beiden Opfern war auch Jon Karkow, der als Entwicklungsingenieur bei ICON maßgeblich an der A5 mitgearbeitet hatte. Wenige Monate später, im Oktober, verunglückte der ehemalige US-amerikanische Baseballspieler Roy Halladay seiner erst kurz zuvor übernommenen A5 im Golf von Mexiko tödlich. Nur einen Tagh nach Halladays Absturz wurde kritik an seinem gefährlichen Flugstil laut, die auch durch das Video eines Zeugen gestützt wurde.

Im Oktober 2017 verunglückte der ehemalige US-amerikanische Baseballspieler Roy Halladay mit einer ICON A5 tödlich. Ursächlich war gemäß Zeugenaussagen ein riskanter Flugstil.
Insolvenz und Neuaufstellung 2024
Anfang 2024 geriet ICON Aircraft derart in finanzielle Schwierigkeiten, dass im April die Einleitung eines Schutzverfahrens nach Chapter 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts eingeleitet wurde. Auf diese Art sollte eine strategische Umstrukturierung und eine Weiterführung des Unternehmens möglich werden. Laut Informationen der AOPA, die sich in ihrem Artikel auf mehrere im Rahmen des Insolvenzverfahrens veröffentlichet Dokumente bezog, schuldete Icon seinen 30 größten Gläubigern seinerzeit rund 68 Millionen US-Dollar. Im August wurde die Übernahme von ICON Aircraft durch den Investor SG Investment America bekanntgegeben.
Seitdem war ICON regelmäßig auf Luftfahrtmessen und Events mit seiner ICON A5 vertreten. Kirk Hawkins wird auf der Website von ICON Aircraft nicht mehr als verantwortlicher geführt. Laut Businessportal LinkedIn endete sein Engagement als Gründer, CEO, Chairman und Chief Product Architect im Juli 2021.