Segelkunstflug
Impressionen vom 1. Bayern-DoSi

Loops, Rollen und Turns mit Dickschiffen wie ASK 21 oder DG 1000 - da mag mancher Profi die Nase rümpfen. Für den Einstieg in Akro-Wettbewerbe bieten die Doppelsitzer aber zwei handfeste Vorteile: Es gibt sie in vielen Vereinen, und man hat bestenfalls den Trainer direkt im Nacken.

Impressionen vom 1. Bayern-DoSi

Die Idee, mit Schuldoppelsitzern Kunstflugwettbewerbe zu veranstalten, ist nicht neu. In Blumberg (Baden-Württemberg) und Meschede (Nordrhein-Westfahlen) wird das schon seit einigen Jahren praktiziert. Die Grundidee ist dabei, Nachwuchs an den Wettbewerbskunstflug heranzuführen und den Segelkunstflug Vereinen näher zu bringen. Geflogen wird hierbei mit ganz normalen Segelflugdoppelsitzern, die dabei nicht wie beispielsweise der Fox kompromisslos für Kunstflug ausgelegt sind.

Unsere Highlights

Für den Ansbacher Segelkunstflieger Klaus Leinert war es nur konsequent, so etwas auch in Bayern anzugehen. Er holte neben dem Aero Club Ansbach den Förderverein Segelkunstflug Bayern und die Fliegerschule Feuerstein mit ins Boot, sodass am 7. und 8. Oktober in Ansbach-Petersdrof zwölf Teams gegeneinander antreten konnten.

Für den überwiegenden Teil der Teilnehmer war der Bayern-Dosi der erste Wettbewerb nach Erwerb der Kunstflugberechtigung. Um der noch geringen Erfahrung der Piloten gerecht zu werden, gab es zum einen ausführliche Briefings und Erklärungen der zu fliegenden Programme. Zum anderen wurde grundsätzlich doppelsitzig geflogen, wobei ein erfahrener Kunstflieger den hinteren Sitz einnahm und bei Bedarf hätte eingreifen können. Bei den meisten Flügen spielten die Co`s allerdings nur Ballast - wenngleich von Renommee, denn Robin Kempter, Michael Zistler und Markus „Maxu“ Feyerabend sind in der Szene durchaus keine Unbekannten. So konnten sich die Nachwuchs-Kunstflieger auch gleich Tipps von den Experten holen. Aber nicht nur die fliegerische Seite, auch die Schiedsrichterstühle waren mit erfahrenen Judges besetzt. Neben Chefschiedsrichter Reiner Scheler vergaben Georg „Schorsch“ Dörder, Barbara Gerkhard sowie Suna Brunnemer die begehrten Punkte.

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Piloten und Schiris trotzen dem Wetter

Leider spielte das Wetter in Ansbach nicht so ganz mit. Bereits am Freitag, als es die Möglichkeit gab, vor Ort noch ein paar Trainingsflüge zu absolvieren, kämpften die Teilnehmer mit Regen, tiefer Basis und sehr starkem Wind. Auch während des Wettbewerbs hatte Petrus kein einsehen, aber die Kunstflieger trotzten dem kalten Wind und den tiefen Wolken, und so konnte am frühen Samstagnachmittag der erste Teilnehmer starten. Im ersten Durchgang wurde die bekannte Pflicht geflogen, entsprechend der daraus resultierenden Ergebnisse wurde das Teilnehmerfeld nach dem ersten Durchgang in zwei Klassen geteilt.

In der Sportsman flogen die Piloten in der Folge noch etwas einfachere, weniger komplexe Programme, in der Advanced dagegen mussten auch die Nachwuchsflieger höhere Anforderungen an die Beherrschung ihrer Flugzeuge erfüllen. Trotz den zum Teil sehr widrigen Witterungsverhältnissen mit eisigem Wind von bis zu 50 km/h in der Höhe und einer niedrigen Basis konnten am Samstag Nachmittag zumindest zwei komplette Durchgänge geflogen werden. Der für Sonntag geplante dritte Durchgang musste Wetterbedingt leider ausfallen.

In der Sportsman gewann Markus Hofmann vor Thorsten Schneider und Tobias Maisel, in der Advanced gewann Stefan Zistler vor Sebastian Scholz und Merlin Westermann. Den Wanderpokal für den besten Durchgang konnte sich Stefan Zistler sichern.
 
Der nächster Bayern DoSi ist schon in Planung. Als Termin steht der 15./16. September 2018 auf dem Flugplatz Dobenreuth / Forchheim fest.

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