Grob 109B: Mehr Power dank Rotax 915 iSC

Grob 109B
Mehr Power mit Rotax 915 iSC

Zuletzt aktualisiert am 28.07.2023
Mehr Power mit Rotax 915 iSC
Foto: Ralf Athen

Gemütliches Reisen, Schulung, Flugzeugschlepp: Die Grob 109B ist in vielen Vereinen ein geschätztes Muster. Insbesondere Segelflieger nutzen die Grob gerne, um über die TMG-Berechtigung auf UL oder PPL umzusteigen. Allerdings: Den Support für die vielfach verbauten Grob-2500-Motoren hat der Hersteller über die Jahre sukzessive zurückgefahren, und mit dem jüngst verkündeten Support-Stop für die 1700/2000/2400er-Serie des Herstellers Limbach sieht es für die Zukunft der Flotte nicht allzu rosig aus.

Mit dem Rotax 912 iSC steht seit einiger Zeit eine Nachrüstoption zur Verfügung, die Grob Aircraft in Kooperation mit dem Launch Customer aerobility, einer britischen Charity-Gesellschaft, aus der Taufe hob. Damit bekommt die von Hause aus nicht gerade üppig motorisierte 109 eine deutliche Leistungssteigerung, die sich insbesondere im Start- und Steigflug positiv bemerkbar macht.

Dass die Grob noch einige Extra-PS verträgt, ist spätestens seit den Umbauten auf einen Limbach-Turbomotor durch den Musterbetreuer Korff bekannt, allerdings schlägt auch hier die oben genannte Problematik des eingestellten Supports durch den Motorenhersteller durch.

21 Zeichnungen sind Voraussetzung

Mit dem Gedanken, die Grob 109B mit einem Rotax 915 iSC auszurüsten, spielt man bei AdvanTec in Augsburg schon länger. Allerdings galt es zunächst, auszuloten, ob Grob Aircraft ein derartiges Projekt mit Know-how unterstützen würde. Nun sind die Vorbereitungen so weit gediehen, dass der Umbau als technisch und regulatorisch machbar eingestuft wird. Für die Umrüstung auf das Triebwerk, das 141 PS Start- und 135 PS Reiseleistung liefert, veranschlagt die AdvanTec GmbH rund 108.000 Euro.

Damit sich der hohe aufwand für die Zertifizierung lohnt, müssen laut AdvanTec mindestens 21 Kunden ihr Interesse an der Umrüstung zeigen, indem sie eine Option im Wert von 5000 Euro zeichnen. Die Optionen werden in der Reihenfolge der Eingänge bearbeitet, heißt es seitens des erfahrenen Dienstleisters, der auf Entwicklungen in der Luftfahrt spezialisiert ist. Die Projektdauer wird aktuell auf 18 Monate taxiert, sodass die ersten Flugzeuge mitte 2025 umgerüstet sein könnten. Reichen die Zeichnungen nicht aus, erhalten die Interessenten ihr Geld zurück.

Der Umbau soll neben dem Motor eine angepasste Cowling, einen Verstellpropeller von MT-Propeller und eine Anpassung der Instrumente und Bedienelemente (Einhebelbedienung) umfassen. Optional und gegen Aufpreis bietet AdvanTec den Einbau einer Schleppkupplung und Optimierungen für Aerodynamik und Kühlung an. Mehr Informationen gibt es auf der Website von AdvanTec.