47. Klippeneck-Wettbewerb
Richtig schnelle Rennen in super Bedingungen

Andere Wettbewerbe mussten in diesem Jahr abgesagt werden, der Klippeneck Segelflugwettbewerb auf dem höchstgelegenen Flugplatz Deutschlands war, erfreute sich ungebrochenen Zuspruchs. Kurz vor Wettbewerbsbeginn befanden sich auf der Warteliste für Nachrücker noch gut 15 Flugzeuge. Letztendlich startete der Wettbewerb mit 87 Flugzeugen. Und es herrschten dann super Bedingungen.

Richtig schnelle Rennen in super Bedingungen

Ungewöhnlich hoch war auch die Meisterdichte unter den Teilnehmern: Neben dem dreimaligen Schweizer Meister Marcel Dünner, dem zehmaligen Schweizer Meister Markus Gäumann, dem Belgischen Meister Bert Schmelzer senior und dem ehemaligen Weltmeister Bruno Gantenbrink flog auch der amtierende Weltmeister Bert Schmelzer junior dabei und flog für einen Tag außer Konkurrenz mit.

Nachdem der erste Tag wegen Regens neutralisiert werden musste verbesserte sich das Wetter rapide und es stellten sich fast spanische Bedingungen ein. Die 18-m-Klasse bekam gleich zum Auftakt eine Aufgabe von 501 km gestellt. Von 27 gestarteten Flugzeugen kamen 26 wieder mit Wertung zum Klippeneck zurück, wobei der beste Pilot außer Konkurrenz geflogen ist: der amtierende Weltmeister Bert Schmelzer junior.

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Ungewöhnlich starke Thermik mit hohen Basishöhen bei hohen Temperaturen bestimmten den ganzen Wettbewerb. Ein Teilnehmer konnte den integrierten Steigwert seines Bartes erst aus dem Logger ermitteln: 6,5m/s integriert! Im Flugzeug hatte er nur gesehen, dass die Nadel am Anschlag war. Werte, die sonst nur in Afrika üblich sind. Die Basis stieg oft über 3000 m.

Die Kehrseite der Medallie waren schlechte Steigwerte in niederen Höhen und Gewitter, die vor allem am letzten Tag eine große Herausforderung darstellten und in der Standardklasse dafür sorgten, dass nur ein Pilot die Aufgabe mit einem großen Umweg in den Süden meisterte.

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Die Siamesischen Zwillinge des Wettbewerbs waren Jeronen Jennen und Dennis Huybreckx, die konstant durch den kompletten Wettbewerb hindurch einen sehr engen Teamflug übten und dafür mit den ersten beiden Plätzen der Standardklasse belohnt wurden – getrennt nur durch einem Punkt.

Markus Gäumann stellte am letzten Tag des Wettbewerbs einen neuen Klippeneckrekord auf: Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 151 km/h über 356 km hat vor ihm von dem Platz aus noch niemand geschafft. Die Konkurrenz flog auch nicht wesentlich langsamer und so kamen alleine die ersten vier Teilnehmer der Offenen Klasse am letzten Tag auf Schnitte über 140 km/h.

Der Weltmeister Bert Schmelzer konnte am Sonntag, dem ersten Flugtag sogar im ersten Schenkel vom Klippeneck zum Kirnbergsee einen Schnitt von 163 km/h erreichen, verlor dann aber Zeit im Endanflug wegen eines Gewitters.

Mit fünf von möglichen acht Wertungstagen waren die Teilnehmer am Ende höchst zufrieden mit dem Verlauf des 47. Klippeneckwettbewerbs.

Ergebnisse
Offene Klasse: 1. Markus Gäumann, Schweiz, SG Solothurn 2. Halter & Halter, Schweiz, SG Säntis 3. Neukom & Hofmann, Deutschland, SG Bohlhof
Doppelsitzer: 1. Hermann & Bieber, Deutschland, FSV Tübingen 2. Placht & Placht, Deutschland, SFC Hirzenhain 3. Dilger & Haußmann, Deutschland, FSV Nürtingen
18-m-Klasse: 1. Rolf Friedli, Schweiz, SG Oberaargau, 2. Marcel Dünner, Schweiz, SG Cumulus, 3. Michael Reiner, Schweiz, SG Schaffhausen Bester Klippenecker: 7. Martin Wirsch, SFG Singen
Rennklasse: 1. Winfried Schulz, Deutschland, LSV Dinslaken, 2. Sebastian Bethge, Deutschland, MVF Sontra, 3. Nils Prokisch, Deutschland, FSV Sindelfingen
Standardklasse: 1. Dennis Huybreckx, Belgien, Koninklijke Aeroclub Keiheuvel, 2. Jeroen Jennen, Belgien, Koninklijke Aeroclub Keiheuvel, 3. Lutz Heydecke, Deutschland, SFV Mannheim

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Erscheinungsdatum 20.03.2023