Der Turbinenhelikopter HX50, ein Entwicklungsprojekt des britischen Hubschrauberbauers Hill Helicopters, soll nach Angaben des Herstellers die EASA CS-27-Musterzulassung von der britischen Luftfahrtbehörde CAA erhalten. Das kündigte das Unternehmen in einer Pressemitteilung an. Für die HX50 ist diese Zulassung dann für den Betrieb im Rahmen der Vorschriften für Amateur-/Experimentalbauten vorgesehen. Das Unternehmen bewirbt die HX50 als modernsten und erschwinglichsten privaten Turbinen-Leichthubschrauber. Die HX50 soll mit der CAA-Zertifizierung auch die Zulassungsanforderungen der EASA CS-27 und FAR Part 27 erfüllen, so der Hersteller. Hill Helicopters will den Hubschrauber ab 2023 zum Listenpreis von 495.000 (545.000 Euro) auf den Markt bringen. Das Unternehmen will seinen Kunden dann eine 5000-Stunden- sowie eine Fünf-Jahres-Garantie bieten.
Mit der HX50 will das Unternehmen darüber hinaus einen neuen Ansatz zur Bereitstellung und Unterstützung von privaten Luftfahrzeugen zu einem erschwinglichen Preis anbieten. Das Projekt General Aviation 2.0 sei ein "revolutionärer Ansatz für die Entwicklung und den Besitz von Leichtflugzeugen der Allgemeinen Luftfahrt", heißt es in der Pressemitteilung. Dazu sollen die Vorteile der EASA- und FAA-Zulassungsstandards mit der Flexibilität, Innovation und dem vereinfachten Privatbetrieb der Regularien des Amateurbaus verbunden werden.
"Mehr als 80 Prozent der Leichthubschrauber befinden sich heute in Privatbesitz, doch den Eigentümern fehlen noch immer die Eigenschaften, die sie sich wirklich wünschen", sagte Jason Hill, Präsident und CEO von Hill Helicopters. Die HX50 sei als das ultimative persönliche Luxus-Luftfahrzeug konzipiert, so Hill. "Durch unseren bahnbrechenden General Aviation 2.0-Ansatz haben wir ein wirklich innovatives und sicherheitsorientiertes Luftfahrzeug entwickelt, das die EASA- und FAA-Zulassungsanforderungen vollständig erfüllt und gleichzeitig ein durchgehendes Eigentumserlebnis bietet, das Ihnen das Flugzeug liefert, das Sie sich schon immer gewünscht haben, kombiniert mit all der Unterstützung, die Sie benötigen, um das Beste aus der Privatfliegerei herauszuholen", betonte der CEO.
Da Privateigentümer von Luftfahrzeugen nach der Analyse des Unternehmens oft unerfahrene oder wenig routinierte Piloten seien, habe man die HX50 vor allem für diese Piloten konzipierte. So zeige das Fluggerät besonders gutmütige Flugeigenschaften, Widerstandsfähigkeit, große Stabilität, hohe Leistungsreserven, realistische Nutzlast, robuste Bauweise und eine einfache Bedienung bei minimaler Arbeitsbelastung des Piloten.
Das Zulassungssystem des Amateurbaus ermöglichte es dem Hersteller, so die Pressemitteilung, ein erschwingliches und sicherheitsorientiertes Design zu entwickeln. Dies beginne damit, dass der Kunde an einem zweiwöchigen Werkskurs in der von der britischen CAA genehmigten Luft- und Raumfahrtfabrik des Unternehmens teilnimmt. Während des Kurses vervollständigen Eigentümer-Betreiber ihre Flugzeuge zusammen mit lizenzierten Ingenieuren und Mechanikern, wobei sie nicht nur einen praktischen Ansatz für die Konstruktion ihrer Flugzeuge verfolgen, sondern auch besondere Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben sollen, die das technische Bewusstsein und die Sicherheit wesentlich erhöhen.
"Hill Helicopters und die HX50 wurden geschaffen, um den privaten Luxushubschrauberbesitz völlig neu zu definieren und ihn wünschenswert und finanziell erreichbar zu machen, während gleichzeitig die kritische Notwendigkeit eines sicheren Eigentums und Betriebs direkt angesprochen wird", so Hill. Es gebe keinen besseren Weg, die absolute Notwendigkeit der korrekten Steuerung, des Betriebs und der lebenswichtigen Wartungsanforderungen zu verstehen, als direkt an der Herstellung des eigenen Hubschraubers beteiligt zu sein. "Wir sind der festen Überzeugung, dass dieses Bewusstsein für die Entwicklung von Eigentümer-Betreibern mit dem Wissen, den Fähigkeiten und dem technischen Verständnis, die einen langfristig sicheren Betrieb ihrer Flugzeuge ermöglichen, von größter Bedeutung ist", sagte Hill.
Da jede HX50 nur in dem von der britischen CAA zugelassenen Werk mit sorgfältiger Überholung durch lizenzierte Fachkräfte zusammengebaut wird, unterliegt der Hubschrauber nicht den Betriebsbeschränkungen, die für Flugzeuge dieser Kategorie oft über die private Nutzung hinaus gelten.
Hill Helicopters will auch eine identische Version des Hubschraubers, die HC50, zur Zulassung bringen. Da die Konstruktion so entwickelt wurde, dass sie alle EASA- und FAA-Zulassungsanforderungen erfülle, sei zu erwarten, dass der Zulassungsprozess rasch voranschreiten wird, so die Pressemitteilung weiter. Es sei jedoch unvermeidlich, dass ein multinationales kommerzielles Zertifizierungsprogramm etwas länger dauern werde als die gestraffte Erstmusterzulassung.
Die HC50, die nach Angaben von Hill Helicopters für die kommerzielle Nutzung zugelassen ist, wird voraussichtlich 2026 verfügbar sein und einen Listenpreis haben, der deutlich über dem der HX50 liegen wird. Weitere unter www.hillhelicopters.com.