FlyV: Linienflüge zwischen Hof, Mönchengladbach und Strausberg

Fluggesellschaft FlyV
Linienflüge mit der Cessna Caravan

ArtikeldatumVeröffentlicht am 07.08.2025
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Linienflüge mit der Cessna Caravan
Foto: FlyV

Die Idee ist bestechend: Schneller als Bahn und Auto, kurze Wege, keine Warteschlange an der Sicherheitskontrolle und die Möglichkeit, näher an den Zielort zu kommen als es klassische Linienflüge ermöglichen, das sollen Reisen mit Flugzeugen der Allgemeinen Luftfahrt ermöglichen. Bisher ist das Angebot unterhalb der kostenintensiven Business Aviation mit Kabinenklasse-Mustern und kleinen Jets dominiert von Mitflügen auf Kostenteilungsbasis, die über Plattformen wie Wingly von Privatpiloten angeboten werden. Da hier überwiegend VFR geflogen wird und die Flüge zumeist unregelmäßig angeboten werden, kann von einem Verkehrsträger im eigentliche Sinne hier noch keine Rede sein. Das Startup FlyV möchte das nun Ändern.

Hof, Friedrichshafen, Mönchengladbach und Strausberg

Gemäß einer Mitteilung des Airports Hof-Plauen hat FlyV hat nun erste feste Flugverbindungen bekanntgegeben. Beginnen soll der Betrieb am 1. September mit einem Flugpaar Düsseldorf-Hof (9:15-11:00 Uhr) und Hof-Düsseldorf (13:30-15:15 Uhr). Diese Flüge können regulär über die Website von FlyV gebucht werden, zugleich will FlyV sich, seine Partner und das Flugzeug, eine Cessna 208 Caravan, öffentlich in Hof vorstellen.

Einen weiteren festen Flug ab Hof legt die junge Airline im November auf. Hier geht es von Hof aus nach Strausberg, von wo aus man via S-Bahn direkten Anschluss an die Hauptstadt Berlin hat. Der Hinflug findet am 11. November statt, der Rückflug ist für den 14. November geplant.

Laut Website von FlyV sind zudem drei wöchentliche Flugpaare zwischen Friedrichshafen, Mönchengladbach und Berlin geplant. Weiterhin nimmt die Fluggesellschaft über ihre Website auch "On-Demand"-Fluganfragen entgegen. Sofern der Flug realisierbar ist, erhalten Anfragende ein individuelles Flugangebot. Bleiben dann weitere Sitze frei, werden diese durch FlyV weitervermarktet, um die Auslastung zu steigern.

Tecnam

Wer steckt hinter FlyV?

Kopf hinter dem Startup ist Tomislav Lang, der auf mehr als 25 Jahre Erfahrung im Luftfahrtgeschäft zurückblicken kann. Zu seinen Stationen gehörten Air Berlin und Condor, zudem war er CEO der Airline SkyWorks. Mit FlyV greift Lang eine Idee auf, die nicht neu ist, an der aber schon einige Unternehmen gescheitert sind, weil sie sich nicht rentabel darstellen ließ: direkter Linienverkehr von kleinen Flughäfen mit kleinen Flugzeugen. Allerdings, so Lang gegenüber dem aerokurier, seien diese Versuche gestartet worden, bevor Künstliche Intelligenz das konnte, was sie heute kann. "Wenn sich Bedarf und angebot aber mit entsprechenden Algorithmen zusammenführen lassen, dann kann das ein Geschäftsmodell sein", so Lang.

Der aktuelle Stand habe rund eineinhalb Jahre Vorlauf, und die Zugriffszahlen – allein 11.000 Anfragen habe es im ersten Monat gegeben – zeigten, dass es einen entsprechenden Markt gibt. "Es sind bereits Flüge gebucht, und wir sehen, dass die Leute bereit sind, für den Service angemessen zu bezahlen", sagt der Gründer und ergänzt, dass die Flüge, die man jetzt anbiete, zunächst vor allem Marketing- und Testzwecken dienten. Man wolle zeigen, dass FlyV kein Papiertiger ist, sondern wirklich fliegt.

FlyV soll demnach zunächst als virtuelle Fluggesellschaft aufgebaut werden, die gegenüber den Passagieren als Vertragspartner auftritt, die Durchführung der Flüge selbst aber kleineren Unternehmen mit AOC überlässt. "Das hat den Vorteil, dass sich der organisatorische und finanzielle Aufwand im Vorfeld reduzieren lassen, wenngleich wir perspektivisch ein eigenes AOC anstreben", erklärt der Gründer.

Cessna Caravan als Launch-Flieger

Ursprünglich sei geplant gewesen, den Flugbetrieb mit Tecnam P2012 Traveller aufzunehmen, weil dieses Muster laut Lang in Bezug auf das Kosten-Leistungs-Verhältnis in diesem Segment unschlagbar sei. Allerdings habe sich herausgestellt, dass es bei den infrage kommenden Partnerunternehmen vor allem Cessna Caravans gibt, die nur rund 500 Stunden im Jahr fliegen und besser ausgelastet werden könnten. "Die Zusammenarbeit ist hier ein Win-Win-Situation für uns und die Operator", so Lang.

Weitere Informationen zum Angebot und zu den buchbaren Flügen gibt es auf der Website von FlyV.