GAMA-Report 2016: Kein Aufschwung in Sicht

Flugzeugauslieferungen
GAMA-Report 2016: Kein Aufschwung in Sicht

Veröffentlicht am 30.04.2017
GAMA-Report 2016: Kein Aufschwung in Sicht

Laut GAMA-Report fiel die Zahl der Flugzeugauslieferungen von 2331 im Jahr 2015 auf 2241 im Jahr 2016, was einen Rückgang von 3,9 Prozent bedeutet. Im Jahr zuvor waren es sogar fünf Prozent – von einer Erholung des Marktes kann 2016 freilich dennoch nicht die Rede sein. Bei den Gesamterlösen stellt der Bericht ein Minus von 14,1 Prozent fest – das bedeutet einen Rückgang von 22,8 Milliarden Euro für das Jahr 2015 auf 19,6 Milliarden Euro für 2016.

Die Auslieferungszahlen von Turbopropflugzeugen stiegen um 4,5 Prozent auf 582 Einheiten. Dabei starteten die Auslieferungen in diesem Segment im ersten Quartal mit 109 Flugzeugen noch zaghaft. Die Zahlen nahmen dann stetig zu (Q2: 125; Q3: 148) und gipfelten zum Jahresende in 200 gelieferten Maschinen. Die Pilatus PC-12 sticht hierbei besonders heraus: Der Schweizer Hersteller konnte letztes Jahr 91 Exemplare an Kunden übergeben – 21 mehr als 2015. Die GAMA-Analysten prognostizieren für 2017 sogar einen Anstieg, da die Europäische Union vor Kurzem IFR mit Single-Engine-Turboprops genehmigte.

Die Auslieferungen für Flugzeuge mit Kolbenmotor sanken leicht von 1056 im Jahr 2015 auf 1019 im Jahr 2016 – ein Rückgang von 3,5 Prozent. Teure High-End-Maschinen, wie die Cirrus SR22T, sind zurzeit am gefragtesten.

Von den insgesamt 890 einmotorigen Flugzeugen zählten 317, also rund ein Drittel, zur SR-Serie von Cirrus. Damit gelang es dem Hersteller aus Duluth, Minnesota, den Platzhirsch Textron, der dieses Segment seit 2013 anführte, zu überholen.

Weltweit gingen 2016 die Auslieferungen für Helikopter um 16,9 Prozent von 1036 im Jahr 2015 auf 861 zurück. 637 Turbinenhubschrauber (2015: 757) und 224 Hubschrauber mit Kolbenmotor (2015: 279) wurden ausgeliefert. Die Erlöse sanken von 4,5 Milliarden Euro auf 3,4 Milliarden. Airbus Helicopters gelang es, dank des guten Absatzes der Muster H125/H125M und H145/H145M, die Gesamtauslieferungen von 360 im Jahr 2015 auf 380 Stück zu steigern (ohne NH90).

Die Hersteller von Geschäftsreisejets hat es im vergangenen Jahr erneut hart getroffen. 661 gelieferte Flugzeuge bedeuten den niedrigsten Stand seit 2004! Zu den am häufigsten ausgelieferten Business Jets gehören die Phenom 300 von Embraer (63 Flugzeuge) und die Cessna Citation Latitude (42 Exemplare) . Jedoch verbuchte der brasilianische Hersteller im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von etwa zehn Prozent. „Insgesamt sind die Jahresendzahlen für 2016 enttäuschend“, sagt Pete Bunce, CEO der GAMA. „Mit Blick auf 2017 sind wir jedoch optimistisch und begrüßen die Initiative von Unternehmen, die in Forschung und Entwicklungsprogramme investieren. Um Wachstum zu ermöglichen, müssen sämtliche Entscheidungsträger und Behörden auch zukünftig mit der Industrie zusammenarbeiten.“

aerokurier Ausgabe 04/2017