Orange, blau, weiß: Optisch macht die H145 mit der Kennung D-HADS auch im Static Display ordentlich was her. Allerdings sind es eher die inneren Werte, die den als PioneerLab bezeichneten Hubschrauber von seinen zahlreichen Geschwistern der H145-Serie unterscheiden. Denn an Bord sollen insbesondere Technologien, die die Emissionen im Betrieb reduzieren, erprobt werden.
Hybrid-elektrischer Antrieb
So will Airbus mit dem PioneerLab mittels eines Hybrid-Elektroantriebs und verbesserter Aerodynamik eine Reduktion des Kraftstoffverbrauchs von bis zu 30 Prozent im Vergleich zu einer herkömmlichen H145 realisieren. Überdies sind an Bord des Demonstrators einige strukturelle Komponenten aus biobasierten und recycelten Materialien gefertigt, mit denen der Hersteller darauf abzielt, den ökologischen Fußabdruck über den gesamten Lebenszyklus des Hubschraubers zu reduzieren. Die Teile sollen überdies mit Verfahren hergestellt werden, die den Material- und Energieverbrauch senken und die Recyclingfähigkeit verbessern.
Weitere Forschungsaktivitäten umfassen die Integration der neuesten digitalen Technologien in das Flugsteuerungssystem des Flugzeugs und die damit verbundenen Sensoren, um die Autonomie und Sicherheit in kritischen Flugphasen wie Start und Landung zu erhöhen.
Stationiert in Donauwörth
"Mit PioneerLab setzen wir unsere ehrgeizige Strategie fort, neue Technologien an Bord unserer Hubschrauberdemonstratoren zu testen und reifen zu lassen", sagte Tomasz Krysinski, Leiter der Forschungs- und Innovationsprogramme bei Airbus Helicopters. "PioneerLab, das seinen Sitz in Deutschland an unserem Standort Donauwörth hat, wird unsere Plattform sein, um Technologien zu testen, die speziell für zweimotorige Hubschrauber spezialisiert sind."
PioneerLab wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des nationalen Programms zur Luftfahrtforschung (LuFo) mitfinanziert.
FlightLab und DisruptiveLab
PioneerLab ergänzt FlightLab und DisruptiveLab, zwei Helikopter samt dazugehörigem Testumfeld, die Airbus bereits in Betrieb hat. FlightLab basiert auf einer im Januar 2021 in Dienst gestellten H130 und dient vorrangig dem Zweck, als fliegender Prüfstand Technologien zu erproben, die in die Serienproduktion aktueller Hubschrauber einfließen sollen. Überdies wurden mit dem Hubschrauber umfangreiche Tests zur Lärmemission und deren Vermeidung absolviert.

Das FlightLab basiert auf der H130.
DisruptiveLab hingegen ist ein Prototyp, bei dem es vor allem um optimierte Aerodynamik und die integration eines hybriden Antriebssystems bestehend aus Turbine und Elektromotor geht. Mutmaßlich auf Basis der H130 konstruierten die Ingenieure unter Berücksichtigung aktuellster aerodynamischer Erkenntnisse den Hubschrauber komplett um die Antriebseinheit herum. Zudem kamen optimierte Rotorblätter und ein verbesserter Rotorkopf zum Einsatz. Der Hubschrauber flog erstmals Anfang 2022.

DisruptiveLab wurde nach aerodynamischen Gesichtspunkten um ein hybrid-elektrisches Antriebssystem herum konstruiert.
Testkampagne läuft bereits
Die Flugkampagne des PioneerLab hat bereits begonnen, wobei ein Hinderniswarnsystem für den Schwebeflug als erster technischer Baustein an Bord des Demonstrators getestet wird. In der nächsten Phase soll ein automatisches Start- und Landesystem getestet werden.