Wenn der 100. Geburtstag kurz bevorsteht, dann kann man getrost von einer Traditionsmarke sprechen. Das Unternehmen Lacher & Co., aus dessen Anfangssilben sich der Markenname Laco ableitet, wurde 1925 von Frieda Lacher und Ludwig Hummel in Pforzheim gegründet. Letzterer machte den Betrieb zu Pforzheims größten und bedeutendsten Uhrenfabrik (siehe auch Kasten "Die Geschichte von Laco"), die auch über eine eigene Uhrwerksproduktion verfügte. Ihre Bekanntheit erreichte die Marke in den 1940er-Jahren als Hersteller der großen Beobachtungsuhren für die Deutsche Luftwaffe – als eine von fünf lizenzierten Marken. Neben Laco waren das noch der Pforzheimer Nachbar Stowa, A. Lange & Söhne aus Glashütte, die Wempe Chronometerwerke in Hamburg sowie der Schweizer Uhrenhersteller IWC. Nur wenige Hersteller konnten damals die hohen Anforderungen an Präzision und Zuverlässigkeit erfüllen.

Zu unterscheiden waren die Beobachtungsuhren der verschiedenen Hersteller, zumindest äußerlich, nicht. Damals war problemlose Austauschbarkeit gefragt. Heute ist das ganz anders, Uhrenkäufer wünschen sich Individualität. Das ist zumindest die Erfahrung, die Laco in jüngerer Zeit gemacht hat. Die sogenannten "Erbstücke", also Fliegeruhren, die durch mechanische und chemische Bearbeitung künstlich gealtert wurden, erfreuen sich einer großen Beliebtheit. Denn de facto ist jede dieser patinierten Uhren ein Einzelstück. "Auch persönliche Gravuren auf Gehäusen oder Aufzugsrotoren sind bei der Kundschaft sehr gefragt", weiß Laco-Pressesprecherin Sarah Ruhmann. Und auch bei der Wahl der Bänder gebe es immer wieder besondere Wünsche. Dem Wunsch der Kundschaft nach Individualisierung von Fliegeruhren hat sich Laco jetzt gestellt und einen innovativen Online-Konfigurator geschaffen. Dafür führen die Pforzheimer die neue Linie "Fliegeruhren PRO" ein. Das PRO steht einerseits für professionell und andererseits für progressiv. Tatsächlich ist ein solcher Konfigurator im Fliegeruhrenuniversum ziemlich einzigartig. Die Linie startet mit den beiden Modellen Karlsruhe PRO und Stuttgart PRO, was als Bekenntnis zum Standort in Baden-Württemberg gewertet werden darf. Mithilfe des Online-Tools lassen sich 14000 Varianten konfigurieren. Und wenn man dann noch die individuellen Gravuren mit dazurechnet, geht die Variationsmöglichkeit ins Unendliche. Dann ist wirklich jede Uhr ein Unikat.

Als Basis dienen die Modelle Stuttgart (Baumuster A) und Karlsruhe (Baumuster B), die in drei Gehäusegrößen (37 mm, 40 mm und 43 mm) zur Auswahl stehen. Weitere Optionen beziehen sich auf das Finish und die Ausstattung. Auf Wunsch wird das Gehäuse gebürstet oder dunkel sandgestrahlt und ist mit einem geschlossenen Boden oder Sichtboden versehen.

Beim Uhrenglas hat der Kunde die Wahl zwischen einem einfach und einem doppelt entspiegelten Saphirglas. Als Antriebe stehen Schweizer Uhrwerke mit Automatik- oder Handaufzug in verschiedenen Qualitätsstufen zur Verfügung – auf Wunsch mit zusätzlicher Finissierung, wie etwa Zierschliffen auf dem Rotor und der Platine sowie gebläuten Schrauben. Selbst die Platzierung der Krone an der rechten oder der linken Gehäuseseite ist wählbar. Beim Zifferblattdesign sind die Wahlmöglichkeiten noch größer. Puristen wählen ein ganz cleanes Design ohne Markenlogo oder Datumsanzeige – ganz im Stil der originalen Beobachtungsuhren. Wer es eher praktisch und lebendig mag, entscheidet sich für das Datum und nimmt auch noch das Markenlogo und den "Made in Germany"-Schriftzug aufs Zifferblatt. Getragen wird die Fliegeruhr an einem Lederarmband. Hier stehen mehrere qualitativ hochwertige Lederbänder in unterschiedlicher Machart und Farbe zur Verfügung. Das i-Tüpfelchen ist eine Gravur, die Laco kostenfrei anbietet. Zum Preis von je 49 Euro sind weitere Gravuren möglich.

Tradition landet in der Gegenwart
Wer bis hierher aufmerksam gelesen hat, könnte leicht zu dem Schluss kommen, dass diese Uhren nun ein halbes Vermögen kosten. Dies ist bei Weitem nicht der Fall. Abhängig von der Ausstattung bewegen sich die Preise zwischen 850 und 1600 Euro. Wir haben den Konfigurator einmal ausprobiert und waren erfreut darüber, wie einfach er zu bedienen ist. Gefordert sind hier eher die Uhrmacher im Hause Laco, die nun wirklich jede dieser kon-figurierten Uhren einzeln komplettieren müssen. So etwas geht natürlich nicht von heute auf morgen. Laco will, sobald sich das System eingespielt hat, die Uhren zwei bis drei Wochen nach Bestellung ausliefern. Am Anfang wird man wohl etwas mehr Geduld aufbringen müssen.
Mit dem Online-Konfigurator ist Laco der bemerkenswerte Schritt gelungen, die historische, analoge Fliegeruhr in die digitale Gegenwart zu bringen.
