Wenn ein Jahr zu Ende geht, ist das ein gern genommener Anlass für gute Vorsätze und große Pläne. Und, zugegeben, auch ich schaue schon von Fluglust getrieben in Richtung Frühling, wenn das Wetter wieder besser, die Tage länger und damit fliegerische Wunschträume greifbarer werden, und überlege mir, wo es hingeht. Fliegen unter Norwegens Mitternachtssonne ist so eine Sache, die ich schon länger im Hinterkopf habe, und auch in England und Polen liegen Geschichten, die nur darauf warten, erlebt und erzählt zu werden. Was am Ende davon klappt, das lässt sich jetzt noch nicht sagen, zu viele Variablen spielen hier mit. In jedem Fall kann ich jetzt schon versprechen, dass wir vom Redaktionsteam wieder alles daransetzen werden, jeden Monat ein Heft mit spannenden Geschichten und vielen Praxistipps zu gestalten.
Klar ist aber auch, dass 2024 nicht wenige Herausforderungen bringen wird. Das Jahr 2025, in dem der Einsatz von Tetraethylblei verboten werden soll, rückt näher. Es bleibt also nicht mehr viel Zeit, sich entsprechend darauf vorzubereiten. Zwar haben laut AOPA mehrere Avgas-Anbieter Ausnahmegenehmigungen beantragt, aber das kann nur eine Verschnaufpause sein. Umrüstungen auf Mogas oder Dieselmotoren – wie sie auch in unserem jüngsten Maintenance-Special zur Sprache kommen – sind Optionen, denn einen Weg zurück wird es nicht geben. Und wann unverbleites Avgas 100 in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht, ist unklar.
Vor Herausforderungen steht zudem der Deutsche Aero Club. Denn mit Gründung des Luftsportverbands Deutschland – vor allem getragen durch Hängegleiter, Modellflieger und Fallschirmspringer – will sich eine alternative Interessenvertretung etablieren, die laut eigener Darstellung schlank und effektiv agieren und den Sportarten weitgehende Autonomie für ihre Facharbeit einräumen möchte. Abzuwarten bleibt, wie der aktuelle Platzhirsch damit umgeht. Schließlich steht eins der Prestigeprojekte der aviatischen Leistungssportförderung, die Sportsoldaten Segelflug, auf der Kippe. Auch hier ist es am Dachverband bzw. der BuKo Segelflug, einen neuen Weg zu finden, um den veränderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Bleibt zu hoffen, dass das gelingt.
Die aerokurier-Crew wünscht allen Piloten und ihren Familien einen guten Start ins Jahr 2024. Bleibt uns treu, begleitet unsere Arbeit kritisch und kommt auf uns zu, wenn ihr Ideen für Themen habt, denen wir uns unbedingt widmen müssen. Wir sehen uns am Flugplatz!
