Das Unternehmen hat ausgerechnet mit Jahr seines 100. Geburtstags beantragt, unter Insolvenzverwaltung gestellt zu werden. In einer Stellungnahme des Unternehmens heißt es: „Die anhaltende Unsicherheit und die gegenwärtigen Marktbedingungen machen das Unternehmen finanziell nicht mehr nachhaltig." Möglicherweise sind Verzögerungen seitens der italienischen Regierung bei einer erwarteten Bestellung militärischer Drohnen für die gegenwärtige Situation mitverantwortlich. Auch im Zivilen lief das Geschäft nicht wie erhofft: In den ersten drei Quartalen sollen nur drei Exemplare der Turboprop-Twin Avanti EVO ausgeliefert worden sein.
Piaggio Aerospace gehört seit 2015 zur Mubadala Development Company, einem Investor aus Abu Dhabi. Noch im Mai gab sich das Team um CEO Renato Vaghi auf der EBACE in Genf optimistisch. Gestärkt durch eine 255- Millionen-Euro-Finanzspritze der Eigentümer wollte sich das Unternehmen neu positionieren. Ab 2021, so der auf fünf Jahre ausgelegte Restrukturierungsplan, sollte die Bilanz einen Gewinn ausweisen – ein Vorhaben, das jetzt offenbar gescheitert ist. Neben der zweimotorigen Turboprop Avanti EVO gehört auch das darauf basierende unbemannte Aufklärungsflugzeug P.1HH HammerHead zum Portfolio.