AERO Friedrichshafen: Messegründer Ernst Haller verstorben

AERO Friedrichshafen
Messegründer Ernst Haller verstorben

Zuletzt aktualisiert am 07.11.2019
Messegründer Ernst Haller verstorben
Foto: Messe Friedrichshafen

Wie schwer es Haller am Anfang hatte, die Hersteller vom Sinn einer Luftsportmesse zu überzeugen, verdeutlicht eine Anekdote, die er im aerokurier-Interview anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Messe 2017 zum Besten gab: „Kaum hatte mich Klaus Holighaus, Geschäftsführer von Schempp-Hirth in Kirchheim/Teck, vorne aus der Firma geschmissen, als ich ihm einen Stand verkaufen wollte, bin ich durch den Hintereingang wieder rein und habe von neuem angefangen.“ Und dennoch: seine Zielstrebigkeit und Hartnäckigkeit zahlten sich aus, weitere Auflagen folgten, bis sich die AERO komplett von der Messe Rennsport-Motor-Freizeit abnabelte, im Rahmen derer sie zu Beginn veranstaltet wurde.

Da damals das neue Messegelände noch lange nicht gebaut war, mussten Haller und seiner Mitstreiter die Flugzeuge vom Friedrichshafener Flughafen in die Ausstellungshallen in der Innenstadt schaffen mit „allem was dazu gehört wie Demontage von Straßenschildern, Straßensperrungen und Baumfällarbeiten“, wie Haller berichtete. Und da Friedrichshafen Garnisonsstadt der Franzosen war, mussten Haller und sein Nachfolger in der Projektleitung Roland Bosch zwecks Genehmigung der Flugschau, die damals auf dem Flughafen stattfand, sogar einmal beim Kommodore antanzen, der in scharfem Ton eine Belehrung abließ. „Aber anschließend gab es eine Flasche Schampus und wir stießen auf gutes Gelingen an“, erinnterte sich Bosch.

Auch das AERO-Team der Messe Friedrichshafen würdigt Hallers Wirken. „Über den Tod von Ernst Haller sind wir alle sehr bestürzt, auch wenn diese Entwicklung wegen seiner langen Krankheit absehbar war“, sagte Roland Bosch, der die Projektleitung der AERO einst von Ernst Haller übernahm seit einigen Jahren auch Mitglied der Geschäftsführung der Messe Friedrichshafen ist. „Ich persönlich habe Herrn Haller viel zu verdanken. Er ist der Vater der AERO Friedrichshafen. Ich durfte die AERO vor 30 Jahren von ihm übernehmen. Er hat als Ballonfahrer das Thema Luftfahrt geatmet. Er hatte die Fähigkeit ein Netzwerk aufzubauen und dieses zu verdichten. Er war enorm zielstrebig, kreativ und verlässlich. Er setzte seine Ideen konsequent um, ließ sich aber auch von den Ideen anderer begeistern. Als “Alter Adler„ hat er seine Freude über die Entwicklung der AERO, von der kleinen Segelflugausstellung hin zur weltweit bedeutenden Messe der Allgemeinen Luftfahrt, bei jedem seiner Messebesuche zum Ausdruck gebracht.“