Der Hildesheimer Tragschrauberhersteller AutoGyro hat in einem Service Bulletin ein Startverbot für die Modelle Calidus, Cavalon und MTOSport 2017 mit Rotax-Motoren der Baureihen 915 und 916 veröffentlicht. Das Service Bulletin wurde unter der Kategorie "A – Sicherheitskritisch" eingestuft.
Risiko durch Ausfall der Generatoren
Hintergrund ist, dass AutoGyro auf ein mögliches Problem mit einem Ausfall beider Generatoren in den an AutoGyro gelieferten Rotax-iS-Motoren aufmerksam wurde: "Die Motoren der Rotax-iS-Serie enthalten zwei Generatoren, von denen einer den Motor mit Strom versorgt und der andere die Flugzeugsysteme. Normalerweise ist ein Ausfall des Motorgenerators failsafe, das Motor-Managementsystem schaltet in diesem Fall den Generator der Flugzeugsysteme auf den Motor um, und der Motor läuft normal weiter", heißt es in dem Service Bulletin.
Sicherheit durch Batterie-Backup
Im unwahrscheinlichen Fall, dass auch der Generator für die Stromversorgung des Flugzeugs ausfällt, könne es zu einem Motorausfall kommen. Ein doppelter Generator-Ausfall sei jedoch ein bekanntes Risiko und würde durch den Einbau des Schalters "Batterie-Backup" abgesichert.
Aufgrund der Sicherheitsmeldung von AutoGyro hat auch der Deutsche Ultraleichtflugverband (DULV) reagiert und eine entsprechende Lufttüchtigkeitsanweisung (DULV 2024-002) veröffentlicht. In dem Service Bulletin von AutoGyro geht der Hersteller davon aus, "dass die erhöhte Wahrscheinlichkeit eines Motorausfalls oder einer Notlandung aufgrund dieses Rotax-Herstellungsfehlers über das normale, akzeptierte Flugrisiko hinausgeht und ordnet daher eine vorübergehende Einstellung des Flugbetriebes an." Betroffen sind alle in der Liste im Service Bulletins aufgeführten Motoren. Sie sollen bis zur Inspektion und Behebung des Problems gemäß den Anforderungen eines in Kürze erscheinenden Rotax Service Bulletins am Boden bleiben.
