50 Jahre Pilatus B4

Segelkunstflug
50 Jahre Pilatus B4

Veröffentlicht am 07.11.2016
50 Jahre Pilatus B4

Dipl.-Ing. Ingo Herbst, Manfred Küppers und Ing. Rudolf Reinke waren es, die Mitte der 1960er Jahre ihr know-how und viel Freizeit in Entwicklung und Bau des Ganzmetall-Segelflugzeuges investierten. Mit dem Industriellen Gerd Basten von der Firma Rheintalwerke G. Basten fanden sie einen Investor, der das Projekt finanzierte. Am 7. November 1966 schließlich erhob sich die Basten B4 zum ersten Mal in die Luft. Obwohl der Erstflug sehr gute Ergebnisse lieferte, ging dieB4 nicht in Serienproduktion. Das  Erfolg versprechende Konzept verschwand in der Versenkung.

Erst als sich Pilatus für den Bau eines Metallsegelflugzeugs interessierte, erhielt die B4 eine zweite Chance: Die schweizer Firma erwarb 1972 alle Rechte, führte einige Änderungen an der Konstruktion durch und baute das Flugzeug schließlich unter dem Namen Pilatus B4/PC-11. Bis zum Produktionsende entstanden 322 Exemplare. Einige dieser Verbesserungen führten dazu, dass der Segler unter der Bezeichnung B4/PC-11 AF sogar eine Zulassung für den uneingeschränkten Kunstflug erhielt.

Lange Zeit dominierten Pilatus-Flugzeuge Segelkunstflug-Wettbewerbe. Die Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h, die entsprechend niedrige Manövergeschwindigkeit von 163 km/h und die geringe Rollwendigkeit sind nach modernen Maßstäben für den Kunstflug allerdings nicht mehr ausreichend, und so verschwand die B4 sukzessive von der Bildfläche. Dennoch trifft man den Segler noch heute vereinzelt in Nachwuchswettbewerben wie dem Salzmann-Cup. 2010 wurde der Schwede Johan Gustafsson mit einem B4/PC-11 AF sogar Weltmeister in der Kategorie Advanced.