Hoffmann Propeller stellt Insolvenzantrag

Propellerhersteller
Insolvenzverfahren gegen Hoffmann

Zuletzt aktualisiert am 31.07.2024
Insolvenzverfahren gegen Hoffmann
Foto: Lars Reinhold

Aus dem Dokument unter dem Aktenzeichen 610 IN 279/24 geht hervor, dass das Traditionsunternehmen den Insolvenzantrag offenbar selbst gestellt hat. Im Beschluss dazu heißt es:

"Zur Sicherung des Schuldnervermögens vor nachteiligen Veränderungen [...] wird am 29.07.2024 um 15:15 Uhr vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet [...]. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Florian Loserth [...]. Es wird [...] angeordnet, dass Verfügungen der Schuldnerin nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam sind. Unter diese Anordnung fällt auch die Einziehung von Außenständen."

Schreiben an Kunden und Partner

In einem Schreiben, dass Hoffmann Propeller am 1. August an Geschäftspartner und Kunden vershcickte, informierte das Unternehmen, dass im Auftrag des Insolvenzgerichts Fortführungsaussichten geprüft und Investoren gesucht würden. Zu diesem Zeitpunkt könne man die Planungen lediglich auf die Monate august und September ausrichten, eine Prognose darüber hinaus sei ungewiss.

Trotz intensiver Bemühungen und Sanierungsmaßnahmen sei es nicht möglich gewesen, die finanzielle Stabilität des Unternehmens ohne den Schritt in die Insolvenz wiederherzustellen, heißt es weiter. Man sei jedoch optimistisch, dass dieser Schritt gelinge.

Unterzeichnet wurde das Schreiben von den beiden Geschäftsführern Stephan Wurm und Mark Härtenberger.

Propellerbau seit fast 70 Jahren

1955 von Ludwig Hoffmann und Richard Wurm Senior gegründet, machte sich das Unternehmen zunächst einen Namen mit Propellern für Motorsegler. Später kamen die Wartung und Überholung von Luftschrauben aus US-amerikanischer Produktion dazu. Schließlich startete Hoffmann auch die eigene Entwicklung von Propellern für die Genereal Aviation sowie für Anwendungen in Luftkissenfahrzeugen und Windkanälen.

Zuletzt arbeiteten in der als Part-145 Maintenance-, als Part-21 Design- und als Part-21 Herstellungsbetrieb gemäß EASA-Richtlinien zertifizierten Firma 50 Fachkräfte, die seit Gründung mehr als 15.000 Propellerblätter hergestellt hat.