Dass ein Besucher der AERO mit einem Koffer voller Geldscheine anreist und sich mit einem neuen Flugzeug auf dem Luftweg davonmacht, dürfte nur in den seltensten Fällen vorkommen. Anders mag das im Bereich Avionik und Zubehör aussehen, denn mancher Hersteller wirbt zur großen Luftfahrtschau mit nicht unerheblichen Rabatten. Und so ein neues Avionikgerät lässt sich auch im Rucksack oder im Koffer mit nach Hause nehmen, ebenso wie neue Luftfahrtkarten, ein Headset oder andere Dinge, die die Händler anbieten.

Neue Funkgeräte und Autopiloten sind nur ein Teil der Geräte, die Garmin am Bodensee zeigt.
Garmin (A6-201)
Ganz weit vorn bezüglich Messeneuheiten ist seit jeher Garmin (A6-201). Der US-amerikanische Konzern bringt jedes Jahr brandneue Geräte mit an den Bodensee. In diesem Jahr bekommen die Besucher unter anderem die neuen COM-NAV-Geräte GTR 205 und GNC 215 zu sehen. Mit einer Höhe von nur 1,35 Zoll, was knapp dreieinhalb Zentimetern entspricht, schaffen sie Platz in der Mittelkonsole vieler älterer Flugzeugmuster und können problemlos Geräte der älteren Generation wie SL30 und SL40 ersetzen. Beide Geräte können mit 25 und 8,33 kHz Kanalabstand betrieben werden und sind damit weltweit flexibel einsetzbar. Auch im Bereich der Drehflügler gibt es Neuigkeiten, denn der Autopilot GFC600 verfügt jetzt über IFR- und Vierachsfähigkeit und ist beispielsweise für die Bell 505 Jet Ranger X zugelassen.
Air Avionics (A6-401)
Lange hatte Air Avionics (A6-401) das hauseigene Transpondermodul angekündigt, jetzt wird es diesbezüglich konkret, und das Unternehmen aus Walldorf gibt einen Einblick in den Stand der Dinge. Gemeinsam mit dem extrem kompakten AirCom-Funkgerät soll es hinter dem Air Control Display verbaut werden können, sodass nur noch ein Platz im Panel für Transponder und Funkgerät benötigt wird. Gerade bei beengten Verhältnissen, wie sie beispielsweise in Segelflugzeugen vorherrschen, ein schlagendes Argument. Überdies haben die hauseigenen Verkehrswarnsysteme umfangreiche Upgrades in der Funktionalität erfahren.

PowerFLARM FLEX hat alle Antennen und zwei Anzeigen integriert und verspricht - dem Namen gemäß - maximale Flexibilität.
PowerFLARM (A6-206)
FLARM (A6-206) gilt als Pionier, der das Kollisionswarnsystem für die General Aviation praktikabel und erschwinglich gemacht hat. Mit dem PowerFLARM FLEX stellen die Schweizer auf der AERO ihr neues mobiles Gerät für Segel- und Motorflieger vor. Dank Dual- Mode-Anzeige soll es bei allen Lichtverhältnissen optimal ablesbar sein, die integrierten Antennen sorgen für einfachste Installation. Schließlich liefert eine sogar im Flug austauschbare LiPo-Batterie in Standardgröße bis zu zehn Stunden autonome Kollisionswarnung.

Das Kollisionswarnsystem TM350 verarbeitet künftig auch Wetterdaten von eigenen Bodenstationen.
Funke Avionics (B1-102)
Ein Auge auf Kollisionsvermeidung hat auch Funke Avionics (B1-102). Das Avionikmodul TM350 zur Luftraumüberwachung und Annäherungswarnung ist etabliert. Künftig soll es zudem die Darstellung von Wetterinformationen ermöglichen. Zu diesem Zweck hat Funke eine Wetterstation entwickelt, die Daten wie METAR, TAF und Niederschlagsradar per Internet empfängt und im Frequenzband 869,4 bis 869,65 MHz abstrahlt. Über eine zusätzliche, optionale Hardware-Komponente werden diese Daten im TM350 empfangen und dann auf den gekoppelten Navigations-Apps parallel zu den Verkehrsinformationen angezeigt.
Paratec (A1-002)
Wenn die Kollisionswarnung trotz aller Technik versagt und es zum Äußersten kommt, sind jene Piloten gut dran, die einen hochwertigen Rettungsfallschirm tragen. Paratec (A1-002) stellt in der Segelflug-halle seine Neuheiten vor, darunter den Wingman mit diversen Detail-verbesserungen sowie in der Sonderform Air Crew Survival, in der eine elektronische Öffnungsautomatik sowie eine Schwimmweste integriert sind.

Mit ANR und Bluetooth will das Headset SL-X Spitzenreiter in seiner Klasse sein.
Siebert (B1-501)
Keine Fliegerei ohne Kommunikation – diesem Grundsatz folgend hat der Luftfahrtshop Siebert (B1-501) ein neues aktives Headset in sein Programm aufgenommen. Das SL-X verfügt über aktive Geräuschunterdrückung und Bluetooth-Konnektivität, was laut Siebert einmalig in der Preisklasse unter 600 Euro ist. Überdies bringen die Münsteraner viele der Produkte aus ihrem Shop, darunter auch einen Bluetooth-Adapter für Headsets, die das nicht von Hause aus haben, mit an den Bodensee.

Handlich, leistungsfähig und preiswert: das sind die Eckdaten, die das Wouxun KG-R76 in den Ring wirft.
Friebe (A5-517)
Friebe (A5-517) – im Ringen um den beliebtesten Pilot Shop bei der aerokurier-Leserwahl stets ärgster Siebert-Konkurrent – zeigt ebenfalls eine Auswahl dessen, was dem Aviateur das Leben am Boden oder in der Luft angenehmer macht. Neuheiten im Angebot sind beispielsweise das Wouxun KG-R76, ein kompaktes Handfunkgerät zum Kampfpreis, sowie die robusten und vielseitigen Kniebretter von Dimatex.

Für die komplexen Lufträume um Kapstadt und Johannesburg gibt es jetzt Karten von Eisenschmidt.
Eisenschmidt (A5-207)
Das Trio der großen Pilot Shops komplettiert die DFS-Tochter Eisenschmidt (A5-207). Hier liegt der Fokus vor allem auf den hauseigenen Lernangeboten der Pilots First Academy. Die neu gegründete DTO für Theorieunterricht bietet E-Learning-Kurse zu verschiedensten Themen. Pünktlich zur AERO erscheint im April der Kurs Luftrecht. Selbstredend hat Eisenschmidt auch die aktualisierten Luftfahrtkarten dabei, darunter zwei neue Blätter, die die Lufträume von Kapstadt und Johannesburg in der gewohnten Darstellung der ICAO-Karte umfassen.
Rogersdata (A6-503)
Ebenfalls auf Karten und Navigationsmaterial fokussiert sich Rogersdata (A6-503) aus Österreich. Hier gibt es insbesondere Neuerungen beim digitalen Kartenmaterial, in dem jetzt die Zwölf-Seemeilen-Zone integriert ist. Zudem wurden beim Europe-Bundle VFR 500k die Offshore-Gebiete Nordsee, Balearen, Golf von Biskaya, Ionisches Meer und Ostsee ergänzt, sodass ein nahtloses Kartenbild die Navigation über die gesamten Bereiche ermöglicht.

Nur mit zuverlässigen Chocks steht das Flugzeug fest an Ort und Stelle. Weyer hat die richtigen im Angebot.
Weyer (A5-109)
Professionelle Sicherungstechnik bringt Weyer (A5-109) mit zur AERO. Das auf Bodenzubehör spezialisierte Unternehmen hat neue Chocks entwickelt, die dank besonders griffiger Unterseite und spezieller Form Flugzeuge perfekt vor dem Wegrollen sichern.
Vocus (A1-303)
Der Ingenieurdienstleister Vocus (A1-303) zeigt zum einen SafeBatt2Fly, ein neuartiges Batteriesystem, das sich durch seinen modularen Aufbau und die drahtlose Kommunikation mit dem Batteriemanagementsystem für alle denkbaren Anwendungen vom Segelflugzeug bis zum E-VTOL eignet, zum anderen ein additiv gefertigtes Gurtschloss, das noch in diesem Jahr die EASA-Prüfung durchlaufen soll und möglicherweise zu einer Neuauflage der beliebten Gadringer-Steckschlossgurte führt.
MT Propeller (A3-210)
Wo Luft bewegt wird, hat regelmäßig MT Propeller (A3-210) seine Finger bzw. Blätter im Spiel. Auf der AERO zeigt der Hersteller aus Atting seine Palette an modernen Luftschrauben, die sich durch eine hohe Effizienz und dementsprechend höhere Leistung bei geringeren Lärmemissionen auszeichnen. Jüngst wurde durch Montage eines Fünfblattprops vom Typ Quiet Fan Jet MTV-27 ein Upgrade einer Piper M500 auf eine stärkere PT-6-Turbine realisiert, das dem Flugzeug neben besseren Flugleistungen auch einen geringeren Geräuschpegel ermöglicht.
Vereinsflieger (B4-203)
In der Online-Plattform Vereinsflieger (B4-203), dem inzwischen weitverbreiteten Programm für die Organisation des Vereinsbetriebs, gibt es künftig die Möglichkeit, für Plätze ohne Flugleiter die Dokumentation zu erledigen. Zudem ist in der Version FlightCenterPlus die komplette Verwaltung einer UL- oder Motorflugschule möglich. Dritte Innovation ist das neue Modul Flugsicherheit, in dem unkompliziert Meldungen über sicherheitsrelevante Vorfälle erfasst werden können. Eine einfache Synchronisation mit vereinsflieger.de bietet die Flugbuch-Software B4Takeoff, die am selben Stand gezeigt wird.

Laco (A4-105)
Schließlich dürfen im Bereich Zubehör auch schicke Fliegeruhren nicht fehlen. Laco (A4-105) präsentiert seinen neuen Chronographen Kiel.2 Sport. Dank Automatikwerk mit 25 Steinen und 56 Stunden Gangreserve, mattschwarzem Ziffernblatt mit Leuchtziffern und -zeigern sowie drehbarer Lünette verbindet die Uhr edle Optik und praktische Funktionalität.