Die Aufgabe der orangefarbenen Zivilschutz-Hubschrauber ist in erster Linie die des Führungs- und Unterstützungsinstruments im Zivilschutzfall, also im Spannungs- und Verteidigungsfall. Mit Hilfe der ZSH können Schwerverletzte oder Erkrankte nach erster Behandlung vor Ort abtransportiert, Schadensstellen erkundet und überwacht, Bevölkerungsbewegungen beobachtet und gelenkt, radioaktive Strahlung aus der Luft gemessen sowie Spezialisten und Material herbeigeschafft werden. In der Zeit, in der sie dafür nicht gebraucht werden, dürfen sie in der Luftrettung eingesetzt werden.
Das BBK beschafft und verwaltet die Zivilschutz-Hubschrauber für den Bund, die außerhalb ihrer Aufgaben im Katastrophen- und Zivilschutz für den Rettungsdienst eingesetzt werden. „Die Luftrettung ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Rettungswesens. Wir freuen uns, dass es mit den neuen Maschinen nun verstärkt wurde. Der Bund engagiert sich seit nunmehr 47 Jahren in der Luftrettung und wird dies auch in der Zukunft tun“, sagte Dr. Thomas Herzog bei der feierlichen Übergabe.

Die neuen Einsatzmaschinen vom Muster H135 sollen an den Luftrettungszentren Traunstein und Kempten stationiert werden und die bisherigen Maschinen des Typs EC135 T2i ersetzen. Die Neuzugänge verfügen unter anderem über eine höher Triebwerksleistung, was siefür Einsätze in Höhen- und Bergregionen prädestiniert. Zusätzlich sind die Maschinen mit einer Rettungswinde ausgestattet, mit der in Not geratene Menschen aus schwer zugänglichem Gelände gerettet werden können. Schließlich sollen sie trotz des Mehr an Leistung einen geringeren Lärmpegel verursachen als ihre Vorgänger.
Bevor Helikopter in den Einsatz gehen, werden die Crew-Mitglieder gründlich auf die neuen Maschinen vorbereitet. Vor allem der Einsatz mit der Rettungswinde muss intensiv trainiert werden. Die Helikopter des Zivilschutzes werden von der Bundespolizei geflogen. Notärztliches und rettungsdienstliches Personal gehört neben der Pilotin oder dem Piloten zur ständigen Besatzung. Technische Fachkräfte der Bundespolizei kontrollieren und warten die Hubschrauber. Der Leitende Polizeidirektor und Leiter der Bundespolizei-Fliegergruppe Thomas Helbig betonte bei der offiziellen Übergabe: „Mit den neuen Maschinen erhalten die Stationen Traunstein und Kempten zukünftig leistungsstarke Hubschrauber zur Bewältigung ihrer Aufgaben. Die Bundespolizei dankt dem BBK für die Verstärkung der Flotte und die gute Zusammenarbeit.“
Eine der beiden H135 übergibt das BBK im Herbst an das Land Bayern, das den Hubschrauber dann dem Luftrettungszentrum in Traunstein zur Verfügung stellt. Die zweite Maschine für das Luftrettungszentrum in Kempten wird im kommenden Jahr übergeben.