Helikopterbergung aus der Titlis-Nordwand

Spektakulärer Rega-Einsatz bei Nacht
Helikopterbergung aus der Titlis-Nordwand

Veröffentlicht am 13.07.2015
Helikopterbergung aus der Titlis-Nordwand

Der nächtliche Einsatz in der Zentralschweiz war außergewöhnlich und erforderte von allen beteiligten Höchstleistungen.

Der Bergsteiger war am Samstag mit einem Partner aufgebrochen, um den 3238 m hohen Titlis (in den Urner Alpen) zu besteigen. Die Route gilt als eine der schwersten Nordwand-Kletterrouten der Schweiz. Bei einem Sturz verletzte sich der Mann, und beklagte sich über heftige Schmerzen im Rücken und im Brustkorb. Per Notfall-App alarmierte ein anderer Kletterer die Rega. Der Einsatzhubschrauber aus Erstfeld, eine A109 Da Vinci, überflog die Unfallstelle. Dabei erkannte die Besatzung, dass eine Rettung mit der Winde oder mit der sogenannten Longline nicht mögtlich sein würde, denn der Verletzte befand sich unterhalb eines 25-Meter-Überhangs an der 500 Meter hohen Steilwand. Das machte die direkte Rettung mit dem Helikopter unmöglich. Ein ziviler Helikopter von Swiss Helicopters setzte vier Bergretter des Schweizer Alpen Clubs SAC, ausgewisene Rettungsspezialisten Helikopter (RSH), mit Ausrüstung und Material an einem Felspfeiler, 120 Meter oberhalb der Unfallstelle schwebend ab.

Die Retter mussten sich dann eine sichere Route bis zum Verletzten suchen, und unzählge Bohrhaken anbringen. An der Unfastelle lagerten sie den Mann schließlich für den Transport auf eine Spezialtrage. Der Verletzte wurde dann gesichert an den messerscharfen Felskanten entlang weiter abgeseilt. 120 Meter unterhalb des Felsvorsprunks fanden die Bergretter schließlich eine Stelle, von wo aus die Windenrettung mit dem Rega-Husbchrauber möglich war.

Im Scheinwerferlicht wurde der Verletzte kurz vor Mitternacht auf die Vakuummatratze des zweiten Rega-Hubschraubers aus Wilderswil umgelagert und ins Hospital geflogen. Die Rega-Maschine aus Erstfeld barg schließlich weit nach Mitternacht alle Bergretter sowie den Partner des Abgestürzten aus der Titlis-Nordwand.