Die Verantwortlichen am Flugplatz Schönhagen haben die Notbremse gezogen und das für den 15. bis 17. Juni geplante Event abgesagt. Das teilt Dr. Klaus-Jürgen Schahn, Geschäftsführer des Flugplatzes, mit. Die Planungen des Fördervereins „Luftbrücke Berlin 70“ waren ambitioniert: Mehr als 30 historische Flugzeuge aus vier Kontinenten sollten nach Deutschland kommen und über verschiedene Stationen nach Berlin fliegen. Im März wurde zudem bekannt, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Schirrmherrrschaft übernehmen möchte.
Die Gespräche für die „Luftbrücke zum Anfassen“, heißt es in einer Pressemitteilung, begannen vor mehr als drei Jahren. Anfangs war die Begeisterung war groß. Der Flugplatz Schönhagen sowie die Behörden in Berlin und Brandenburg hatten ihre Unterstützung zugesagt. Jetzt sind die Planungen sind gestoppt. Den geplanten Überflug der Rosinenbomber über Berlin wird es nicht geben.
In der Pressemitteilung aus Schönhagen heißt es, dass ein Berg an organisatorischen Aufgaben zu bewältigen gewesen wäre: Zuschauer, Handling der Luftfahrzeuge, Sicherheits- und Veranstaltungskonzepte, Naturschutz und Versorgung der Teilnehmer. Als technische Basis sollte der Flugplatz Schönhagen dienen, um von dort die Flüge über Berlin und eventuelle Landungen auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof zu ermöglichen, heißt es.
„Leider sind dann viele gute Ideen in der Konzeptphase steckengeblieben“, schreibt Dr. Schwahn. „Notwendige und gesetzlich vorgeschriebene Anträge hat der Förderverein Luftbrücke nicht oder nicht fristgerecht gestellt, wichtige Konzepte wurden zu spät, unvollständig oder gar nicht erst eingereicht. Rund drei Wochen vor dem Luftbrückenevent war nicht mehr zu erkennen, dass das Ziel einer sicheren und geordneten Veranstaltung noch zu erreichen ist.“ Weiter heißt es: „Nachdem der Veranstalter mitgeteilt hat, dass er die Auflagen einer öffentlichen Veranstaltung nicht erfüllen kann, musste auch der Flugplatz Schönhagen seine Teilnahme schweren Herzens absagen.“
Wie abseits der offiziellen Pressemitteilung in Schönhagen zu erfahren war, zeichnete sich bereits zur Jahreswende ab, dass die Ziele nicht mehr zu erreichen waren. Anträge, die ein sonst ein Jahr Vorlaufzeit benötigen, seien erst Anfang Mai 2019 bei den Behörden eingegangen. Bis zuletzt sei nicht einmal eine Veranstalter-Haftpflichtversicherung abgeschlossen worden. „Daher haben wir entschieden, nun drei Wochen vorher selber den Stecker zu ziehen, damit sich alle noch darauf vorbereiten können“, sagt Klaus-Jürgen Schwahn.
Was aus den Stationen in Wiesbaden und Faßberg wird, ist noch offen. Es gebe keine Verträge mit den DC-3-Betreibern, die ihre Teilnahme zum großen Teil schon vorher abgesagt hatten.