Frank Robinson wurde 1930 als jüngstes von vier Kindern in Carbonado, Washington, USA geboren. Die Faszination zurm Hubschrauber packte Robinson im zarten Alter von neun Jahren: Da sah er in der Zeitung ein Foto von Igor Sikorsky bem Schweben seines VS300-Prototypen.
Seine berufliche Karriere begann in den späten 50er-Jahren bei der Cessna Aircraft Company, wo er für das Hubschrauberprogramm des CH-1 Skyhook arbeitete, dem einzigen Helikopter, den das Unternehmen ja produzierte. Neben mehreren anden führenden Luftfahrtfirmen erarbeitete er sich beim Hubschrauberhersteller Bell den Ruf eines "Heckrotorexperten". 1969 wechselte er zu Hughes. Neben zahlreichen Entwicklungsprojekten war er unter anderem für den Heckrotor des Hughes 500 verantwortlich. Doch keines der Unternehmen konnte er für seine Idee eines kleinen, kostengünstigen Hubschraubers begeistern.
Von der Garagenfirma zum Erfolgsunternehmen
So kündigte er seinen Job bei Hughes und gründete er 1973 im Alter von 43 Jahren seine eigenes Unternehmen – zunächst als Garagenfirma in seinem Haus im kalifornischen Palos Verdes. Sechs Jahre später erteilte ihm die US-Luftfahrtbehörde FAA die Zulassung für seine R22. Das Projekt, den kleinen zweisitzigen Kolbenmotor-Heli, hatte er in einem kleinen Blechhangar am benachbarten Flugplatz von Torrance montiert. Den ersten Hubschrauber lieferte er 1979 aus – zehn Jahre später hatte das Muster den Markt der Allgemeines Luftfahrt praktisch erobert.
Mitte der 80er begann Robinson mit der Entwicklung der Viersitzers R44. Auch der erlebte nach seiner Zulassung 1992 eine ähnliche Popularität. Robinson erweiterte die Produktpalette mit Spezialversionen für Nachrichtenübertragung und Polizeieisätze. Erste Designstudien für den Turbinehelikopter R66 entwarf Robinson 2001. Die Entwicklung des Fünfsitzers begann 2005, nachdem Robinson sich mit Motorenhersteller Rolls-Royce über die Entwicklung des RR300-Wellenturbinenantriebs geeinigt hatte.

Die Zertifizierung der R66 wollte Frank Robinson noch als Präsident seiner im kalifornischen Torrance ansässigen Firma erleben. Als sie ihm im Juni 2010 durch die FAA erteilt wurde, ging er als Chef in Ruhestand und übergab die Firmenleitung an seinen Sohn Kurt Robinson. Der sagt über seinen verstorbenen Vater: "Er war von Hubschraubern fasziniert und wollte sie unbedingt als persönliches Transportmittel entwickeln. Sein Vermächtnis war es, einen kostengünstigen, zuverlässigen Hubschrauber zu entwickeln, den sich mehr Menschen leisten können."
Die Vision wurde wahr: Robinson Helicopter Company beschäftigt mittlerweile über 1000 Mitarbeiter und hat über 13000 Hubschrauber ausgeliefert – und ein Ende ist nicht in Sicht.