Am vierten Tag ihres Afrika-Fluges haben Wolfgang Biereth und Andreas Albrecht viel Zeit über Wasser verbracht. Sie sind von Malta über Chania auf Kreta nach El Alamein geflogen.
Um 08.55 Uhr Lokalzeit startete die D-EPCP vom Flughafen Luqa auf Malta zu einem großen Überwasserleg. Zunächst ging es in Richtung Westen, dann erhielten sie von den Lotsen die Freigabe in Richtung Osten nach Kreta abzudrehen. Auf Großkreiskurs ging es zur Südwestspitze Kretas und von dort nach Chania. "Die ersten 100 Meilen begleitete uns schlechtes Wetter mit hohen Wolken, Regenschauern und Turbulenzen. Danach klarte es langsam auf", berichtet Wolfgang Biereth. Um 12.36 Uhr setzte die PA-28 Archer DX auf dem Flughafen von Chania auf.

Nach einer schnellen Betankung starteten die beiden Piloten schon um 14.11 Uhr wieder zu ihrem nächsten Überwasserleg. "Chania kann man nur empfehlen. Das Handling und das Betanken waren professionell und schnell", sagen die beiden Piloten. Das Routing führte sie zunächst längs fast über die gesamte Insel Kreta, nach dem Überfliegen der Ostküste Kretas durften sie auf Kurs 139 Grad abdrehen. "Danach hatten wir herrliches Wetter", so Biereth. Ihre geplante Flughöhe von FL110 hatten sie schon vor Heraklion erreicht. In der Höhe war der Wind günstig, die Ground Speed stieg bis auf 158 Knoten. Nach zwei Stunden Flugzeit drehte die Besatzung die Piper in Richtung 176°, um nach El Alamein in Ägypten zu fliegen. Der Wind reduzierte die Groundspeed auf dem Leg zum Teil auf 136 Knoten. "Auf den langen Flügen lernt man die Vorzüge eines komfortablen Headsets zu schätzen", sagt Andreas Albrecht. "Wir haben mit unseren Bose A20 nur gute Erfahrungen gemacht. Die Bluetooth-Verbindung mit dem Satellitentelefon ist sehr hilfreich, ebenso ist die passive und aktive Geräuschdämpfung bei den langen Flügen von großem Wert."
Rund 30 Nautische Meilen vor der Küste begann die D-EPCP mit dem Sinkflug, der sie bei El Dabaa, westlich von El Alamein über die Mittelmeerküste führte. Um 17.16 Uhr berührten die Räder der Piper Archer DX "African Queen" erstmalig afrikanischen Boden. "Der Anflug über die Wüste war ein wenig dunstig. Wir sind bei tiefstehender Sonne gelandet", berichtet Wolfgang Biereth. "Der Flughafen von El Alamein ist ein Geisterflughafen. Da stehen nur drei alte russische Passagiermaschinen rum, ansonsten ist der topmoderne Airport leer. Die Gepäckbänder in dem aus Marmor gebauten Terminal sehen aus, als wenn sie noch nie genutzt worden wären."
Das nächste Leg wird die beiden von El Alamein nach Assuan führen.