AERO vielseitiger denn je

Am Vorabend der AERO 2015
AERO vielseitiger denn je

Veröffentlicht am 14.04.2015

Die Vorfreude auf die Messe war AERO-Projektleiter Roland Bosch und seinem Team anzumerken. Die 23. AERO startet morgen bei bestem Wetter mit einem Rekord. 645 Aussteller meldet die Messeleitung — 15 mehr als noch vor einem Jahr. Den Dienstag vor dem offiziellen Startschuss nutzte das AERO-Team für einen Rundgang mit den Medienvertretern durch die Hallen.

Wie gewohnt ist das Spektrum der ausgestellten Flugzeuge breit gefächert: Los geht es beim einfachen UL der 120-kg-Klasse, das obere Ende der Skala markieren die Business Jets auf dem Freigelände, wie etwa Bombardiers Leearjet 75. Erstmals sind auch ultraleichtes Helikopter in größerer Zahl zu sehen. Das Erprobungsprogramm von DULV und DAeC läuft auf Hochtouren, so dass für Stoff für fachlich fundierte Gespräche gesorgt ist. 

Etliche Steine dürften den Ingenieuren und Managern bei Flight Design vom Herzen gefallen sein. Sie könnten ihr Versprechen einlösen: Vor einer Woche ist der Viersitzer C4 zum ersten Mal geflogen. Robert Adam, der bei dem einstündigen Testflug mit an Bord war, zeigte sich rundum zufrieden. Das Flugzeug entspricht den Erwartungen und war bereits beim Erstflug schneller als die Cessna 172, die als Begleitflugzeug mit dabei war. Die C4 hat einige technische Besonderheiten. Zwei Beispiele: Ihr Continental-Motor darf bleifreien Sprit konsumieren und ein Gesamtrettungssystem ist ebenfalls an Bord.

Als Stammgast ist auch Diamond Aircraft aus Wiener Neustadt mit von der Partie. Zum ersten Mal ist die DA50-JP7 mit Propellerturbine zu sehen. Im Januar ist das Flugzeug in dieser Konfiguration zum ersten Mal geflogen. Gemacht ist die Turbinen-Single fürs Grobe: Abseits befestigter Pisten soll sie zu Hause sein. Ebenfalls zu sehen ist eine "zivile" Version für komfortable und schnelle Reiseflüge.

Gewohnt gut in Form sind auch die UL-Hersteller. Erstmals am Start ist die Risen von Swiss Excellence Airplanes. Der Tiefdecker mit Einziehfahrwerk soll die 300-km/h-Marke knacken und dank ausgefeilter Aerodynamik extrem effizient unterwegs sein. Drei Jahre fliegt das UL aus der Feder von Alberto Porto bereits — nun ist die Serienreife erreicht. Rund 200.000 Euro kostet das High-End-UL.

Eine Top-Präsentation hat sich Flywhale Aircraft aus Niedersachsen gesichert: Das komplett überarbeitete Amphibium schwimmt auf dem See vor dem Messegelände. Wer sich mit den Machern um Helmut Rind über den Fortgang des Projekts unterhalten möchte, wird in Halle B3 fündig.

Zentrales Thema auf der AERO ist einmal mehr der Elektroflug. Der slowenische Hersteller Pipistrel zeigt seinen Alpha Trainer Electro, bis dato unter dem Namen Wattsup bekannt. Das Flugzeug richtet sich an Flugschulen, die sich ein leises und effizientes Schulflugzeug wünschen. Die Akkus lasse sich im Handumdrehen austauschen und laden, so dass der Schulbetrieb nicht unterbrochen werden muss. Für den Elektromotor — er soll ebenso stark sein wie ein Rotax 912 (80 PS/59 kW) — zeichnet Siemens verantwortlich.

Darf es etwas schwerer und etwas schneller sein? Bombardier zeigt seinen neuen Zweistrahler Learjet 75, der acht bis neun Passagiere nonstop zu Destinationen wie Moskau oder zu den Kanarischen Inseln bringen kann. Auf der AERO können die Besucher den 13-Millionen-Dollar-Jet aus Kanada aus nächster Nähe begutachten.

Natürlich geht es nicht nur um Flugzeuge. Im Rahmen der Aktion Be a Pilot zeigen Flugschulen Wege ins Cockpit. In der Avionics Avenue in Halle A6 dreht sich alles um das Thema Avionik. Eigene Bereiche sind auch den Flugmotoren und dem Elektroflug gewidmet.