Bis zum 23. Juni sind rund 250 militärische Flugzeuge und Hubschrauber aus 25 Staaten am Himmel über Deutschland unterwegs – allein aus Deutschland sind 60 Luftfahrzeuge dabei. Air Defender gilt somit als größte Verlege-Übung von Luftstreitkräften seit Bestehen der NATO. Für Piloten der Allgemeinen Luftfahrt ist deshalb in diesen Tagen eine besonders gewissenhafte Flugvorbereitung unter Beachtung der NOTAMs Pflicht. Die Deutsche Flugsicherung DFS hat eine Website eingerichtet, auf der die Gebiete und Verfahren in zwei AIP Supplements (VFR 16/23 und IFR 07/23) mit entsprechendem Kartenmaterial im Detail erklärt werden.
https://www.dfs.de/homepage/de/medien/ifr-vfr-informationen/vfr-informationen/aip-sup-militaerische-uebung-air-defender-2023/
Über das Land erstrecken sich im Wesentlichen drei Gebiete mit Flugbeschränkungen, die im Wechsel für jeweils einige Stunden aktiviert werden. Weiterhin gibt es zwei Gefahrengebiete (ED-D) über Nord- und Ostsee, die ebenfalls gemieden werden sollen. Zusätzlich ist in den Lufträumen der Klassen E und G mit erhöhtem militärischem Flugbetrieb zu rechnen, insbesondere im Bereich militärischer Flugplätze, warnt die Flugsicherung. An den Wochenenden ruht der militärische Betrieb.
Großer Aktionsradius
ED-R EAST Fight1 zieht sich im Osten der Republik von der Ostseeküste nach Süden ins Landesinnere. Es ist das einzige der drei Gebiete, das sich in der Kernzeit (8:30 Uhr bis 11:30 Uhr UTC) von GND bis FL 660 erstreckt. Von 8:00 bis 8:30 Uhr UTC und von 11:30 bis 12:00 Uhr UTC wird die Untergrenze auf FL 100 angehoben. Die ED-R NORTH Fight erstreckt sich über der Nordsee bis hin zur Ostsee. Südlich davon liegt die ED-R NORTH Admin sowie ED-R NORTH Corridor Low, die im Westen an der Grenze zu den Niederlanden enden. Die genaue Lage der Gebiete sowie ihre jeweiligen vertikalen Ausdehnungen und Aktivierungszeiten gehen aus der Veröffentlichung der DFS hervor.
Darum geht es
Hauptbasen für die ausländischen Luftfahrzeuge sind Jagel und Hohn in Schleswig-Holstein, Wunstorf bei Hannover und Lechfeld in Bayern. "Wir üben während Air Defender 23 praktisch jede Einsatzart von Luftstreitkräften", sagte Generalleutnant Günter Katz vom Luftwaffentruppenkommando. Im Rahmen der Air Defender 23 wird unter anderem die Verlegung von großen Luftverbänden innerhalb kürzester Zeit geübt.