Wissenschaftler haben nach einem Bericht von www.welt.de am Beispiel des Großraums München und Oberbayern das Entwicklungspotenzial der so genannten Urban Air Mobility untersucht. Das Ergebnis widerspricht der Annahme vieler Startups wie Lilium oder Volocopter zur Rolle solcher Fluggeräte im Verkehr der Zukunft deutlich. In verschiedenen Modellrechnungen kommen die Forscher, eine Kooperation wissenschaftlicher Partner der Technische Universität München und der Technischen Hochschule Ingolstadt zusammen mit dem Koordinator Bauhaus Luftfahrt, zu dem Ergebnis, dass nur 0,05 bis 1,6 Prozent der täglich zurückgelegten Kilometer überhaupt von Flugtaxis abgedeckt werden könnten. Mehr als eine Nischenanwendung wäre damit nicht zu erwarten. Auch würde kein anderes Verkehrsmittel durch senkrecht startende Fluggeräte ersetzt werden. Dabei gehen die Forscher in ihren Modellrechnungen sogar von optimalen Voraussetzungen aus, die derzeit noch schwer realisierbar scheinen. So basieren ihre Prognosen auf autonom fliegenden Flugtaxis und Vertiports, die von ebenfalls autonom fahrenden Autos angesteuert werden. In allen Szenarien, so die Studie, könnten Flugtaxis nur einen sehr geringen Teil der Transporte übernehmen.
Auch die Preisvorstellungen vieler Startups halten die Wissenschaftler für unrealistisch. Ticketpreise wie bei einer normalen Taxifahrt, wie sie beispielsweise das Startup Lilium propagiert, würden nicht einmal die Kosten der Flugplätze decken. Für Taxi-ähnliche Ticketpreise müssten die Anbieter eine hohe Auslastung mit Passagierzahlen wie in der Luftfahrt erreichen und somit eine sehr hohe Anzahl an Sitzplätzen anbieten können. Dies entspricht allerdings nicht der Nachfrage, die die Studie prognostiziert. Zudem ist eine hohe Zahl an Sitzplätzen in einem elektrisch angetriebenen Flugtaxi nach umfangreichen Recherchen des aerokurier (siehe Ausgabe 02/2020) auch technologisch derzeit nicht realisierbar.