Kaum einer weiß heute noch, dass die Armbanduhr eine U(h)r-Erfindung aus der Luftfahrt ist. Kein Geringerer als der Uhrenhersteller Cartier hatte seinem besten Freund, Alberto Santos Dumont, just über Nacht die zu Zeiten der Belle Époque handelsübliche Herrentaschenuhr ans Handgelenk gezaubert. Grund dafür war, dass der Aviateur die Aufgabe hatte, den Eiffelturm binnen 30 Minuten einmal zu umrunden. Santos Dumont hatte aber, um die Steuerbarkeit von Luftfahrzeugen zu demonstrieren, alle Hände voll zu tun. Er konnte nicht ablassen von den vielen kleinen Hebelchen, um sein monströses Luftschiff ordnungsgemäß zu einem 360-Grad-Kreis um das Wahrzeichen der Weltausstellung von 1900 zu bewegen.
Langer Rede kurzer Sinn: Die Uhr half dem Brasilianer, das ausgelobte Preisgeld zu gewinnen. Die Uhr "Santos Dumont" kann man übrigens auch heute noch bei besagtem Juwelier käuflich erwerben – für den Preis eines Mittelklassewagens. Seither ist sehr viel Wasser die Seine hinuntergeflossen. Fliegeruhren jedoch besitzen auch heute noch ihren Stellenwert – und zwar sowohl bei Piloten, weil eine Uhr einfach zum Outfit dazugehört wie der Pilotenkoffer und die Sonnenbrille, als auch bei Liebbabern und Sammlern.
All jenen, die das Ticken am Handgelenk nicht missen möchten, ist unser Themenschwerpunkt "Fliegeruhren" gewidmet.