Luftretter erweitern Notfalltraining

Notfalltraining
Fortbildungen für Helfer aus der Luft

Veröffentlicht am 09.02.2021
Fortbildungen für Helfer aus der Luft
Foto: DRF Luftrettung

Durch ein neues Fortbildungskonzept der DRF Luftrettung sollen die NotärztInnen künftig noch besser auf ihren Einsatz vorbereitet werden. Ergänzend zu den Stationstrainings werden sie nun zusätzlich im ZSA (Zentrum für Ausbildung Sicherheit) der Bergwacht Bayern in Bad Tölz geschult. Das gab die DRF Luftrettung in einer Pressemitteilung bekannt. Durch die Zunahme von Outdoor-Sport und anderen vielfältigen Freizeitmöglichkeiten seien die Hubschrauberbesatzungen mit immer komplexeren Einsatzabläufen und Verletzungsmustern konfrontiert, heißt es darin. So werden beispielsweise verunfallte E-Biker oder abgestürzte Bergsteiger von den Stationen der DRF Luftrettung in Bautzen, Freiburg und Nürnberg per Hubschrauber mit Rettungswinde auch in unwegsamem Gelände gerettet.

Die DRF Luftrettung erweitert daher auch die Schulung ihrer an den Windenstationen tätigen NotärztInnen um praktische Trainings im ZSA Bad Tölz. "In dieser hochmodernen Simulationsanlage können wir spezielle Szenarien unabhängig von Wetter und Tageszeit intensiv trainieren. Dies ist eine gute Ergänzung zu den jährlich stattfindenden Schulungen an unseren Stationen in Bautzen, Freiburg und Nürnberg. Damit heben wir das Ausbildungsniveau unserer Notärztinnen und Notärzte noch weiter an und erhöhen die medizinische Versorgungsqualität, die letztlich den uns anvertrauten Patientinnen und Patienten zugutekommt", erläutert Sebastian Schneider, Ausbildungsleiter Winde der DRF Luftrettung, der die Fortbildungen für seine Kolleginnen und Kollegen konzipiert und durchführt.

Internistische und traumatologische Notfälle im Fokus

Im ZSA stehen zwei Hubschraubersimulationseinheiten zur Verfügung, für die die DRF Luftrettung nach eigenen Angaben individuelle Trainingsszenarien zur Schulung ihrer NotärztInnen entwickelt hat. Zu den Lehrinhalten gehörten demnach unter anderem die Rettung von PatientInnen an beengten und absturzgefährdeten Einsatzstellen mit Hilfe von verschiedenen Techniken. Einen weiteren praktischen Schwerpunkt soll der Umgang mit reanimationspflichtigen PatientInnen sein. Hat beispielsweise eine Person im unwegsamen Gelände einen Herzinfarkt erlitten, muss diese unter Fortführung der Reanimation nach oben gewincht werden. Auch dies kann die DRF Luftrettung im ZSA unter Einsatz ihrer technischen Reanimationshilfen trainieren.

Training im Bergwetterraum

Extreme Wetterbedingungen wie Schnee, Eis und allgemein niedrige Temperaturen stellen die NotärztInnen am Einsatzort oftmals vor besondere Herausforderungen, so die DRF. Im Bergwetterraum, der mit Kletterwänden, Klettersteig und Höhlengang ausgerüstet ist, können medizinische Fallbeispiele mit alpinen Rettungstechniken kombiniert werden, und das bei bis zu minus 20 Grad Celsius. Die NotärztInnen müssen in diesem Training und im realen Einsatz situationsabhängige Entscheidungen unter Beachtung der Versorgungsgrundsätze der Alpinmedizin treffen, um den Patienten oder die Patientin bestmöglich unter Einsatz verschiedener Materialien zum Wärmeerhalt zu versorgen.

Nach Abschluss des ersten Praxistrainings im ZSA am 8. Februar habe es viele positive Rückmeldungen gegeben, teilte die DRF Luftrettung mit. "Unsere 12 Notärztinnen und Notärzte aus Bautzen, Freiburg und Nürnberg, haben sehr viel mitgenommen – vor allem in Bezug auf Patientensicherheit, Rettungstechnik und Verfahren. Vier weitere Termine für die Stationskolleginnen und -kollegen werden in diesem Jahr folgen. Damit erreichen wir über die drei Windenstationen hinweg einen einheitlichen Ausbildungsstandard", resümiert Sebastian Schneider.