Magnus Aircraft: Fusion 213 startet zum Erstflug

Magnus Aircraft
Fusion 213 startet zum Erstflug

Veröffentlicht am 05.11.2021
Fusion 213 startet zum Erstflug
Foto: Magnus Aircraft

Bereits bei unserem Pilot Report der Fusion 212 vor vier Jahren bekundete das Unternehmen, an der Entwicklung der Fusion 213 zu arbeiten. Der Hintergrund: Schon ihre ultraleichte Fusion 212 mit dem symmetrischen Flächenprofil hatten die Ungarn auf eine Belastung von +6/-3g ausgelegt. Der Hersteller versprach sich davon mit Blick auf das von der EASA vorangetriebene obligatorische Upset Prevention and Recovery Training (UPRT) zusätzliche Marktpotentiale. Dem stand allerdings die Zulassungsfähigkeit für Kunstflugmanöver in vielen europäischen Ländern entgegen sowie die EASA-Anforderungen an das UPRT, die Luftsportgeräte dafür nicht vorsehen.

Nachdem Magnus vor einem Jahr zunächst die Zulassung der Fusion 212 als 600-Kilo-UL gelungen war und der Hersteller auch das Alternative Procedure Design Organisation Approval (AP-DOA) der EASA erhalten hatte, gehen die Ungarn nun den nächsten Schritt und nehmen die EASA-Zulassung der Fusion 213 als LSA in Angriff. Obschon die 213 der Fusion 212 auf den ersten Blick ähnelt, hat Magnus der 212 gegenüber einige Änderungen an der Struktur und in der Ausstattung vorgenommen. Dies betrifft die Anpassung der Composit-Layer an höhere Belastungen, an der Verbindung zwischen Flächen und Rumpf kommt nun statt der vormaligen Metallgitter ebenfalls eine Composit-Struktur zum Einsatz. Auch bei den Fahrwerksfedern weicht das bislang verwendete Aluminium dem gleichen Material. Der Rumpftank wird nun durch zwei Flächentanks ergänzt, die die Reichweite des Kleinflugzeugs auf mehr als 1000 Kilometer bringen soll. Im Cockpit soll die bisherige Ausstattung mit Dynon-Glaspanels durch solche von Garmin ersetzt werden.

Im Zuge des mit dem Erstflug gestarteten Zulassungsverfahrens als LSA wollen die Ungarn die Fusion 213 auch für die NVFR-Zulassung vorbereiten. Den "dicksten Brocken" auf dem Weg zu einem für Kunstflugmanöver zugelassenen und damit für das UPRT einsetzbaren Flugzeugs erwarten die Ungarn allerdings von den weiteren notwendigen Schritten. Dazu gehört – neben einigen anderen Dingen – auch die Zertifizierung des Flugzeugs mit kunstflugzugelassenen Antrieben, so Magnus in einer Pressemitteilung. Bislang wurden die Magnus-Flugzeuge ausschließlich mit unmodifizierten Rotax-Motoren ausgestattet.