Sie sind schön. Sie sind alt. Die Flugzeuge der Flying Bulls-Flotte werden vor und in allen Hangars dieser Welt bewundert. Sie präsentieren sich neuer als neu. Sie erscheinen mächtig und stark. Beim Gletscherschauspiel Hannibal werden sie die Blicke der Zuschauermenge an sich ziehn.
Das hatten die Römer nicht erwartet. Kriegsherr Hannibal fiel nicht von See her in Italien ein, er überquerte zur Überraschung der Römer die Alpen mit Heer, Ross, Reitern und 37 Elefanten. Nur mit himmlischen Kräften, so glaubten die Römer, konnte das schlußendlich gelingen. Wie sollte man ihn besiegen, wenn sich nun auch die Götter auf Hannibals Seite schlagen? Die schiere Unbesiegbarkeit des Karthagers wird jetzt im Glescherschauspiel durch die „Luftstreitkräfte“ wesentlich unterstützt.
Die North American B-25J „Mitchell“ zieht unbemerkt, still und heimlich im Rücken tausender Zuschauer durch das Rettenbachtal, oberhalb von Sölden, den Gipfeln entgegen. Strobe Light blitzt, erhellt die schneeweißen Bergflanken. Das Beacon Light schafft in der hereinbrechenden Dämmerung Discostimmung. Die dumpfen Geräusche eines fernen Motors schwellen immer mehr an. Mit einem Mal ist sie sichtbar und unüberhörbar. Der Luftkampf beginnt. In einer genau festgelegten Flugroute umkreist die „Mitchell“ die Dreitausender, bevor sie donnernd die Naturtheaterkulisse verlässt. Wenige Augenblicke später taucht sie aber urplötzlich von vorne kommend wieder auf. Im Tiefflug mit eingeschaltetem Landlichtern rast sie über den Gletscher herunter. Die Zuschauer wissen nicht mehr wohin sie sich wenden sollen. Der B-25J nachschauen oder dem zeitgleichen Schauspiel die Aufmerksamkeit schenken? Die “Silberne“ entschwindet in der Abenddämmerung so schnell wie sie kam, man ahnt aber, sie wird wieder kommen, wie ein Bumerang. Gleich den Ereignissen der Geschichte, die in diesem Moment mit einem Prolog und des Schauspielers Harald Krassnitzer eingeleitet wird.
Später holt ein Hubschrauber vom Typ Agusta Bell 212 vom österreichischen Bundesheer Venus im Gletscherbruch ab. Sie hängt an einem langen Stahlseil, schwebt in großräumigen Kreisen herab. Der Soundscore fast wie bei einer Wagneroper, untermalt die graziöse Erscheinung der Venus im letzten Licht der untergehenden Sonne. Ihr purpurrotes Kleid hat eine Länge von dreißig Metern. Der Stoff schützt nicht nur vor Kälte sondern dient der Göttin vor allem als Seitenruder, dass sie stabilisiert und das Rotieren verhindert. Gezielte tänzerische Bewegungen in der Luft sind so möglich. Sie landet schließlich am Campus, in unmittelbarer Nähe der rund Besucher. Rund 8000 werden erwartet.
Das Spektakel am Freitag, 17. April beginnt um 19:30 Uhr am Rettenbach Gletscher über Sölden. Der Eintritt für Erwachsene beträgt 40 Euro, für Jugendliche (ab Jahrgang 1999) 22 Euro. Tickets (sie schließen den Transfer von Sölden zum Gletscher und zurück in einem Shuttlebus ein) gibt es im Vorverkauf auf der Sölden-Website.