Der Porter ist eines von zwei Neuflugzeugen, die der indonesische Charterbetreiber Smart Aviation als letzter PC-6-Kunde bestellt hatte. Das Flugzeug war am Montag zusammen mit seiner Schwestermaschine PK-SND am Pilatus-Werksflugplatz Buochs gestartet. Die ersten beiden Legs führten die beiden Turboprop-Singles über das slowenische Maribor und Montenegros Hauptstadt Podgorica. Am Mittwochnachmittag trafen beide Flugzeuge dann in kurzem Abstand am Flughafen Heraklion auf der griechischen Insel Kreta ein.
Umkehrkurve eingeleitet
Beim Weiterflug ins ägyptische Hurghada am nächsten Vormittag setzte der Pilot dann kurz nach dem Start einen Notruf ab, berichtet eine lokale Zeitung. Die Aufzeichnung des Flugverfolgungsportals flightradar24.com zeigen, dass der Pilot in 1400 Fuß Höhe noch eine Umkehrkurve eingeleitet hatte und offenbar zum Flughafen zurückkehren wollte. Die gut 2,5 Nautische Meilen entfernte Schwelle der Landebahn 27 erreichte der Porter jedoch nicht mehr. Flightradar24.com zeigt die Pilatus in einen rund einminütigen gleichmäßigen Sinkflug bis zum Auftreffen auf der Wasseroberfläche.
Wiederbelebung erfolglos
An Bord des Flugzeugs sollen sich ein 68-jähriger Indonesier und ein 26-jähriger Südafrikaner befunden haben. Beide wurden von der Küstenwache geborgen. Der jüngere der beiden überlebte den Unfall und wurde im Krankenhaus von Heraklion ärztlich versorgt. Der Indonesier war nach Angaben des Nachrichtenportals cretapost.gr bei der Bergung bereits bewusstlos und verstarb trotz eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen.
Die verunfallte Maschine ist das letzte Flugzeug, mit dem Pilatus die Baureihe nach 63-jähriger Produktionszeit des PC-6 beendete. Bereits 2017 kündigte der Hersteller den Produktionsstopp an, die letzte Maschine sollte eigentlich bereits 2017 das Werk verlassen haben. Doch die Coronapandemie führten zur Verzögerung der Auslieferung bis jetzt.
Die zweite PC-6 von Smart Aviation hat nach dem Unfall ihren Überführungsflug nicht fortgesetzt. Sie blieb bis auf weiteres am Flughafen Heraklion.