Die Technische Universität Dresden verfügt mit der DA62 MPP jetzt über ein modernes Forschungsflugzeug. Der geplante Einsatz der Zweimot liegt in der Entwicklung nachhaltiger, klimafreundlicher Luftfahrttechnologien, heißt es in einer Pressemitteilung von Diamond Aircraft. Demnach werden das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) und das Institut für Luft- und Raumfahrt (ILR) das Flugzeug als fliegendes Labor nutzen, um fossilfreie Antriebssysteme unter realen Flugbedingungen zu testen. Zentrales Ziel des Forschungsprogramms ist es, einen der beiden Jetfuel-Motoren durch ein wasserstoffbasiertes Antriebssystem zu ersetzen. Das Flugzeug verfügt über Befestigungspunkte für die Montage externer Sensoren an Nase und Rumpf, während sich in der Kabine Computer und Instrumente installieren lassen. Die Bezeichnung MPP steht für "Multi-purpose platform".
"Mit der DA62 MPP schließen wir die entscheidende Lücke zwischen numerischer Simulation und realer Anwendung. Dieser fliegende Prüfstand ermöglicht es uns, unsere aerodynamischen Modelle und Antriebskonzepte direkt im Flug zu validieren und Daten zu sammeln, die für die Zertifizierung zukünftiger emissionsfreier Flugzeuge unerlässlich sind", sagte Prof. Johannes Markmiller, Lehrstuhl für Flugzeugtechnik am ILR.
Robert Rauert, Vertriebsleiter der Abteilung Special Mission bei Diamond Aircraft, ergänzte: "Die DA62 MPP zeigt ihr volles Potenzial als vielseitige Mehrzweckplattform. Sie ermöglicht die Integration fortschrittlicher Sensorsysteme und die Erprobung innovativer Antriebskonzepte unter realen Bedingungen und stellt damit einen echten Meilenstein für die nachhaltige Luftfahrt dar."
Drei DA62 MPP für Griechenland
Auch Griechenland setzt auf Special-Mission-Flugzeuge aus Wiener Neustadt – so hat Diamond Aircraft drei DA62 MPP an das Ministerium für Klimakrise und Zivilschutz übergeben. Diese sind mit Überwachungs- und Kommunikationstechnologien ausgestattet, die für die Unterstützung von Brandbekämpfung, Such- und Rettungsaktionen sowie Echtzeit-Nachrichtendienstoperationen entwickelt wurden. An Bord jedes Flugzeugs ist beispielsweise eine Kamera für hochauflösende elektrooptische und Infrarot-Bildgebung bei Tag- und Nacht installiert, ein System zur Lokalisierung von Mobiltelefonen unterstützt bei Rettungsmissionen und es gibt ein zentrales Einsatzmanagementsystem. Darüber hinaus gibt es Verbindungen zur Außenwelt über 4G/5G und konventionellen Funk. Der Vertrag umfasst neben den Flugzeugen auch Bodenstationen, Schulungen, Ersatzteile und Support.
Großer Auftrag aus den VAE
Einen Großauftrag hat sich der Hersteller im November auf der Dubai Air Show gesichert. Intercontinental Aviation Enterprise FZ-LLC (IAE), die Holdinggesellschaft hinter den Intercontinental Aviation Academies (IAA) mit Hauptsitz in Dubai, hat eine Absichtserklärung über den Kauf von zehn Trainingsflugzeugen unterzeichnet – konkret geht es um acht DA40 NG und zwei zweimotorige DA42-VI. Ziel ist es, die Ausbildungskapazitäten in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Zypern, Griechenland und Portugal auszubauen. Erste Auslieferungen sollen ab dem zweiten Quartal 2026 erfolgen.





