Der Elektroflug scheint in der Allgemeinen Luftfahrt aktuelle einen Schweren Stand zu haben. Nach der doppelten Lilium-Pleite und der Information, dass Volocopter jüngst 500 Mitarbeiter freigestellt hat, kommt die nächste Hiobsbotschaft aus Strausberg: Das Unternehmen Apus Zero Emissions hat Insolvenz angemeldet.
Laut Pressmitteilung der Stuttgarter Rechtsanwaltsgesellschaft Pluta hat Apus Insolvenzantrag gestellt und das Amtsgericht Frankfurt (Oder) die vorläufige Insolvenzverwaltung unter Führung von Sebastian Laboga, Spezialist für Insolvenzrecht und Pluta-Mitgeschäftsführer, angeordnet.
Als Grund für den Antrag wird in der Mitteilung ein finanzieller Engpass des Unternehmens genannt, das an der Entwicklung von Flugzeugen mit klimaneutralen Antrieben arbeitet und im September 2024 den Rollout der Brennstoffzellen-Zweimot Apus i-2 gefeiert hat. Die Herausforderungen der vergangenen Monate hätten allerdings gezeigt, dass der Markt für emissionsfreie Luftfahrtlösungen unter starkem finanziellen Druck steht. Dem Unternehmen fehle aktuell ein Partner, um die langfristige Finanzierung zu sichern.
Geschäftsbetrieb wird fortgeführt
Nach Gesprächen des Pluta-Teams bestehend aus Sebastian Laboga und Michael Bohnhoff mit den Verantwortlichen von APUS wird der Geschäftsbetrieb zunächst fortgeführt. Die 66 Mitarbeiter erhalten demnach für den Zeitraum von drei Monaten Insolvenzgeld. Zudem wird ein Investorenprozess eingeleitet. Rechtsanwalt Sebastian Laboga erklärt: "Das Unternehmen hat innovative Technologien entwickelt. APUS benötigt einen Investor, um das emissionsfreie Flugzeug i-2 erfolgreich auf den Markt zu bringen. In den kommenden Wochen werden wir Gespräche mit potenziellen Investoren führen."
APUS wurde 2014 gegründet und ist neben der Entwicklung des wasserstoffbetriebenen Reiseflugzeuges i-2 als innovativer Ingenieursdienstleister für Luftfahrttechnologien bekannt. APUS ist EASA-zertifizierter Entwicklungs- und Herstellungsbetrieb. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens soll APUS für die Zukunft aufgestellt und vor allem durch Ingenieurdienstleistungen ein stabiles Geschäft aufgbaut werden.
Auch die Vorbereitungen für den Erstflug der APUS i-2 laufen weiter. Die Geschäftsführung sieht das Verfahren als notwendigen Schritt, um das Unternehmen für die Zukunft strategisch neu auszurichten und eine nachhaltige Lösung für den Fortbestand von APUS zu finden.