Rund 100 Grumman-Besitzer und Freunde sind am Wochenende Kathrin Kaisers Einladung zum Fly-in in Bonn/Hangelar gefolgt. Schließlich gab es einen guten Grund zum Feiern: Vor einem halben Jahrhundert, am 21. August 1970, hob der amerikanische Viersitzer Grumman AA-5 zum Erstflug ab. "Von 36 angemeldeten Grumman sind 29 tatsächlich gekommen", freute sich die Organisatorin, die selbst eine AA-5 Traveller fliegt. Und fügte hinzu: "Ich glaube, so viele Grumman AA-5 sind in Europa noch nie an einem Flugplatz zusammengekommen."
Grumman-Flugzeuge mit internationalen Kennungen parkten in Reih und Glied auf der Wiese vor dem Gebäude der ADAC Luftfahrt Technik. Die Mehrheit stellte die viersitzige AA-5, darunter versteckten sich aber auch zwei doppelsitzige AA-1. Bereits am Donnerstag kamen die ersten Gäste aus England, weitere folgen aus Frankreich, Belgien, Tschechien, Österreich, Dänemark, Schweden und natürlich aus Deutschland. Aus dem Heimatland der Grumman, den USA, gibt es angesichts Corona-bedingter Reisebeschränkungen Grüße per Videobotschaft.
Zum gemeinsamen Mittagessen ging es zum Nachbarplatz Bad Neunahr, manch sportliche Seitenwindlandung inklusive. Einige Teilnehmer verlängerten den kurzen Hüpfer zu einem Sightseeing-Flug über Bonn, Köln und die Eifel. Zurück in Hangelar gab es in der Flugplatzgaststätte "Tant‘ Tinchen" viel Zeit, um Erfahrungen und Erlebnisse auszutauschen. Vorträge werden gehalten und Preise verlost. Schon jetzt ist sich die Grumman-Familie einig: Die Wiederholung im Sommer 2021 kommt!
Die ganze Geschichte über dieses außergewöhnliche Fly-in lesen Sie in der Oktober-Ausgabe des aerokurier, die am 23. September 2020 erscheint.

Eine kurze Historie der Grumman AA-1 und AA-5
Mit mehr als 3300 gebauten Exemplaren war die Grumman-Familie zwar erfolgreich, konnte aber nie an die wirtschaftlichen Höhenflüge von Piper PA-28 und Cessna 172 anknüpfen. Streng genommen ist es ohnehin nicht ganz richtig, von "Grumman" zu sprechen, wenngleich sich der Begriff unter den Piloten eingebürgert hat. Kaum eine andere Flugzeugfamilie hat so viele Hersteller- und Namenswechsel erlebt wie die AA-1 und AA-5. Bede Aviation, American Aviation, Grumman American Aviation, Gulfstream American, American General Aviation, Tiger Aircraft und aktuell True Flight Aerospace hießen und heißen die beteiligten Firmen. Vielfältig fallen die Typenbezeichnungen aus: AA-1 Yankee, AA-1A und B Trainer, AA-1C Lynx, AA-5 Traveler, AA-5A Cheetah sowie AA-5B und AG-5B Tiger. Zudem gab es die Zweimot GA-7 Cougar. Aus der zweisitzigen AA-1 ist 1970 die viersitzige AA-5-Reihe entstanden.




