Mit dem Erstflug der V5 Avionette am 20. September hat Flugzeugbauer Roman Weller aus Schwäbisch Hall nach mehreren Jahren Entwicklung und Bau ein Herzensprojekt in die Luft gebracht. Nicht nur für Liebhaber des leichten Fliegens ist der 120-Kilo-Parasolhochdecker ein heißer Kandidat für die Liste der schönsten Ultraleichtflugzeuge. Durch die Flügelpfeilung ist nun das klassische Verhältnis von Cockpit und Flügelhinterkante im vorderen Rumpfbereich im Vergleich zu Wellers Bestseller V3 Rebell stimmiger. Im Rebell findet der Pilot unter der Tragfläche seinen Platz, bei der Avionette dahinter. Angetrieben wird auch die Avionette von dem 33-PS-Viertakter Vanguard 630 von Briggs & Stratton.
Ästhetik nach alten Vorbildern
Die Avionette basiert zwar auf dem Rebell, zeigt sich beim Erstflug allerdings mit vielen Veränderungen, die besonders ästhetischer Natur sind: Neu gestaltet wurden neben der jetzt gepfeilten Tragfläche auch das Fahrwerk sowie Höhen- und Seitenleitwerk. Sie erinnern nun viel stärker an die Ästhetik der Parasolhochdecker aus den 1920er und 1930er Jahren. Das Rumpfsegment hat Weller dagegen fast vollständig vom Schwestermodell V3 übernommen.
V3 Rebell als Basis
In der 120-Kilo-Klasse hat Weller Flugzeugbau mit dem V3 Rebell einen Bestseller geschaffen, der auch formal eine Ausnahmekonstruktion ist. Der Einsitzer ist das einzige nach deutschen Bauvorschriften musterzugelassene 120-Kilo-UL. Da es in Deutschland für diese Klasse keine Prüfstelle gibt, müssen potenzielle Hersteller heute den Umweg über andere europäische Länder wie Frankreich gehen.
Flugerprobung beginnt
Für die Avionette beginnt nun die Flugerprobung. Möglicherweise bekommt sie den DULV-Segen sogar noch vor der AERO 2026. Potenzielle Käufer müssen sich aber wohl in Geduld üben: Selbst beim Bestseller V3 Rebell muss man inzwischen mit mehreren Jahren Wartezeit rechnen.