Für viele Piloten geht es derzeit um nicht weniger als um ihr Recht, mit ihrem in einem Drittstaat registrierten Flugzeug weiterhin im Zuständigkeitsbereich der EASA fliegen zu dürfen. Am 20. Juni 2022 endet die Duldung von Lizenzen, die durch Drittstaaten ausgestellt wurden. In erster Linie geht es um Lizenzen und Flugzeuge aus den USA. Betroffen sein dürften mehrere Tausend Piloten, schätzen AOPA, DAeC und Europe Air Sports.
Worum es im Detail geht, beschreibt unter anderem die AOPA auf ihrer Website: Gemäß der Basic Regulation der EASA sollen Piloten, die in Drittstaaten registrierte Luftfahrzeuge mit ständigem Standort in der EU fliegen, eine EASA-Lizenz besitzen. Die Frist für das Inkrafttreten dieser Regelung wurde seit 2014 mehrfach verschoben, da man auf ein bilaterales Abkommen zwischen der EU und den USA zur vereinfachten Anerkennung von Lizenzen gewartet hat, das zwischenzeitlich vorliegt. "Seit 2020 ist dieses ‚BASA‘ genannte Abkommen in Kraft und folglich beabsichtigt die EU nicht mehr, die Frist in Art 12 (4) der FCL-Verordnung 1178/2011 über den 20. Juni 2022 hinaus zu verlängern. Zudem haben viele EU-Mitgliedsstaaten bereits vor Jahren die Nutzung dieser Drittstaatenlizenzen in ihrem Luftraum untersagt", informiert die AOPA.
EU-Kommission, EASA und mehrere Verbände weisen jetzt gemeinsam ausdrücklich auf das nahende Ende dieser Frist hin – wer betroffen ist, sollte sich also schnellstmöglich um den Erwerb einer EASA-Lizenz kümmern. Rechtliche Schritte habe die AOPA zwar geprüft, werde aber angesichts der eindeutigen internationalen Rechtslage davon absehen.