Das neu veröffentlichte EASA Certification Memorandum (CM) erweitert FLARM-Installationen von ELA2-Flugzeugen, für die ein FLARM-Einbau bisher als Standard Change oder AML-basierter Minor Change gilt, auf alle CS-23-, CS-27- und CS-29-Luftfahrzeuge einschließlich Hubschrauber.
Das CM wird es sowohl Betreibern als auch Flugzeugherstellern ermöglichen, FLARM einfach zu integrieren und genehmigt FLARM sowohl für VFR als auch für IFR nach VMC, könne aber nicht gegen ADS-B Out- und TCAS-Anforderungen angerechnet werden, wobei letzteres nur für Flugzeuge über 5.700 kg MTOM gilt. Die EASA-Entscheidung sei eine der ersten Aktivitäten, bei denen die EASA den „Net Safety Benefit“-Ansatz anwendet, heißt es in der zugehörigen Pressemitteilung von FLARM. „Die EASA hat die über 100 Millionen Flugstunden von FLARM berücksichtigt“, sagte Daniel Hoffmann, General Manager bei FLARM Technology. „Wir schätzen, dass FLARM in den letzten fünfzehn Jahren über 50 Menschenleben gerettet hat. Gleichzeitig gab es keine Vorfälle, bei denen FLARM ein ursächlicher Faktor war“.
Hoffmann bezeichnet die Entwicklung als großen Fortschritt für die Sicherheit der Allgemeinen Luftfahrt in Europa „Wir haben in den letzten zwei Jahren eine massive Zunahme der Nachfrage nach FLARM von Hubschrauberbetreibern in ganz Europa festgestellt. In der Schweiz haben fast alle Hubschrauber das System bereits seit einigen Jahren an Bord. In Deutschland und anderen europäischen Ländern haben viele große Betreiber, darunter die Bundespolizei, ADAC und DRF FLARM in ihren großen Hubschrauberflotten installiert.“
Weg in den zertifizierten Markt
Die Neuerung öffne für das Unternehmen zudem die Tür für den gesamten zertifizierten Avionikmarkt, so Hoffmann weiter. „Wir befinden uns derzeit mit mehreren zertifizierten Avionikherstellern in Gesprächen über die Integration von FLARM sowie die Anzeigen-Kompatibilität mit eigenständigen FLARM-Systemen“.
Bis heute sind mehr als 40.000 FLARM-Systeme weltweit in allen Arten von bemannten Flugzeugen und Hubschraubern im Einsatz. Seit seiner Einführung im Jahr 2004 hat sich FLARM zum dominierenden kooperativen elektronischen Verkehrsinformations- und Kollisionsvermeidungssystem für die Allgemeine Luftfahrt, insbesondere im unteren Luftraum, entwickelt. Für bemannte Flugzeuge, Hubschrauber, Drohnen, Drachenflieger und Fallschirmspringer steht eine große Auswahl an eigenen und lizenzierten Produkten zur Verfügung. Einige Produktlinien integrieren sich in die Transponder- und ADS-B-Technologie. Alle Systeme beinhalten auch feste Hinderniswarnungen und Flugaufzeichnungen. Im Segelflug ist darüber hinaus die vielfach integrierte IGC-zugelassenerLoggerfunktion von Bedeutung.