Am Sonntag und Montag müssen Piloten im Raum Berlin mit erheblichen Einschränkungen rechnen. Um die anlässlich des Libyen-Gipfels der Bundesregierung in der Hauptstadt erwarteten Staats- und Regierungschefs zu schützen, plant die Berliner Polizei einen Großeinsatz, in dem auch eine ED-R über dem betroffenen Gebiet geplant ist.
„Die Planungs- und Vorbereitungszeit hierfür war leider überaus kurz“, informierte Martin Landgraf von der Servicestelle Luftraumschutz, die bei der Baden-Württembergischen Polizeihubschrauberstaffel angegliedert ist und bundesweit bei der Einrichtung und Überwachung von ED-Rs unterstützt. „Deswegen sind die Dimensionen des Sperrgebietes – 30 Nautische Meilen um die Innenstadt – jetzt erst festgelegt worden.“ Landgraf bittet alle Piloten darum, sich vor einem Flug genau über die Beschränkungen zu informieren, entsprechende NOTAMs seien in Arbeit und würden von der Deutschen Flugsicherung zeitnah veröffentlicht.
Die letzte große ED-R über Berlin wurde anlässlich des Besuchs des türkischen Staatspräsidenten Erdogan Ende September 2018 eingerichtet. Sie umfasste ebenfalls ein Gebiet mit einem Radius von 30 Nautischen Meilen um das Brandenburger Tor, was die Allgemeine Luftfahrt im Großraum Berlin weitgehend zum Erliegen brachte und sogar eine Klage der Flugplatzgesellschaft Schönhagen nach sich zog, die das große Sperrgebiet für unverhältnismäßig hielt.
Zwar wurde die Klage seinerzeit abgewiesen, das Gericht betonte aber, dass die verantwortlichen Behörden stets genau abwägen müssten zwischen dem Schutzbedürfnis der Staatsgäste und dem Recht auf Luftraumzugang.
Weitere Informationen gibt es zu gegebener Zeit auf der Website der Deutschen Flugsicherung.